Der Tiroler Einsatzleiter zollte den bayerischen Kollegen großes Lob.
Bei dem schweren Zugsunglück in Oberbayern sind keine Österreicher ums Leben gekommen oder schwer verletzt worden. Dies teilte Außenamtssprecher Thomas Schnöll am Mittwoch der APA unter Berufung auf Informationen der deutschen Behörden mit. Ob sich Landsleute unter den sonstigen Verletzten befanden, war vorerst unklar.
Gute Organisation
Indes zollte der Einsatzleiter und Gesamtkoordinator der Tiroler Hilfskräfte bei dem Unglück, der Kufsteiner Bezirksrettungskommandant Gerhard Thurner, seinen bayerischen Kollegen im Gespräch mit der APA ein großes Lob. "Ich war sehr überrascht über die Organisation und die Struktur vor Ort. Hut ab vor den bayerischen Kollegen", sagte Thurner, der die 135 Tiroler Rettungskräfte aus den Bezirken Kufstein, Kitzbühel und Schwaz koordinierte.
Die Tiroler Einsatzkräfte waren um 7.30 Uhr alarmiert worden. Zunächst war von "100 Betroffenen" die Rede, schilderte Thurner. Es seien zunächst jedenfalls mehr Opfer befürchtete worden, da die beiden Züge auf der Strecke normalerweise um ein Vielfaches mehr an Fahrgäste befördern würden.
Mit Booten zu Verunglückten
Bis direkt an die Unfallstelle gelangten die Tiroler Helfer dann nicht. Diese sei aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur sehr schwer zugänglich gewesen. Bergretter mussten sich laut Thurner mit Booten über einen Fluss zu den Verunglückten durchkämpfen. Die Tiroler Helfer hätten dann vor allem Shuttledienste durchgeführt."Wir haben etwa die mit Hubschraubern von der Unfallstelle transportierten Schwerstverletzten übernommen und mit den Autos zu weiteren Hubschraubern gebracht", erklärte der Bezirksrettungskommandant. Von dort seien die Verletzten dann in die umliegenden Krankenhäuser gebracht worden.
Am späten Dienstagvormittag war der Einsatz für die Tiroler Rettungskräfte wieder beendet. In Bayern seien zu der Zeit "alle Kräfte aus allen Landkreisen" mobilisiert worden. Da die Tiroler Helfer nicht direkt an der Unfallstelle im Einsatz waren, seien ihnen auch die schrecklichsten Bilder erspart geblieben, so Thurner.