Syrien

Zwei Bischöfe in Aleppo enführt

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Die Entführer fordern die Freilassung von Kämpfern.

In der syrischen Provinz Aleppo sind zwei Bischöfe entführt worden. Es handelt sich um den syrisch-orthodoxen Erzbischof von Aleppo, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim, und seinen griechisch-orthodoxen Amtsbruder Bulos (Paul) Yazigi aus derselben Stadt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete. Bewaffnete haben demnach den Wagen der Geistlichen, die sich auf dem Rückweg von der türkischen Grenze bei Bab Al-Hawa nach Aleppo befanden, am Montagabend gestoppt und ihren Fahrer, einen Diakon, getötet. Die Bischöfe sollen dabei unverletzt geblieben sein.

In Syrien wurde vermutet, dass die beiden Geistlichen von einer Brigade verschleppt wurden, der Ausländer angehören und die von Oppositionellen verdächtigt wird, heimlich mit dem Regime von Präsident Bashar al-Assad zusammenzuarbeiten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Nach Angaben des Aramäischen Weltrates mit Sitz in Schweden haben die Entführer der beiden Bischöfe mit den betroffenen Kirchen in Syrien Kontakt aufgenommen. Die Kidnapper forderten kein Lösegeld, hieß es, sondern die Freilassung von Rebellen. In die Bemühungen um die Freilassung der Bischöfe wurden inzwischen auch der UNO-Sondergesandte Lakhdar Brahimi und der griechische Außenminister eingeschaltet.

Weiter ist unklar, welche Gruppe von Aufständischen den Wagen mit den Bischöfen überfiel. Wie verlautete, soll es sich bei den Geiselnehmern um ausländische Jihadisten handeln. Metropolit Mar Gregorios und Metropolit Paul Yazigi, der Bruder des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Aleppo-Antiochia, Yohanna Yazigi, sollen in der Nähe des Dorfes Kafr Daal gefangen gehalten werden.

Aleppo beherbergt Gläubige aus vielen altchristlichen Gemeinschaften. So ist die historische nordsyrische Stadt Sitz eines syrisch-orthodoxen, griechisch-orthodoxen, römisch-katholischen, armenisch-katholischen und eines griechisch-katholischen (melkitischen) Bischofs. Mar Gregorios hatte bei einem Aufenthalt in Wien im vergangenen November erklärt, massive Kräfte in Syrien seien an einer Vertreibung der Christen aus ihrer historischen Heimat interessiert. "Wir sind völlig erschöpft." Sein Leben sei in Gefahr, er wolle aber bei seiner Gemeinde ausharren.

Bis zu zehn Prozent der mehr als 20 Millionen Einwohner Syriens sind Christen. Darunter sind die Griechisch-Orthodoxen mit rund 500.000 Gläubigen und die Katholiken mit 420.000 die größten Gruppen.

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