Erst trieben Farage und Johnson das Land ins Brexit-Desaster, jetzt geben beide auf.
Klub der Feiglinge: Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage, wenig liebevoll „Brexsack“ genannt, verkündete am Montag seinen Rücktritt als Chef der rechtspopulistischen United Kingdom Independence Party (UKIP). Er sagte: „Ich will mein Leben zurückhaben.“ Mit der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union habe er sein politisches Ziel erreicht.
Brexit-Boris
Gemeinsam mit Londons Ex-Bürgermeister Boris Johnson war Farage einer der entschiedensten Verfechter des Brexit. Jetzt sind beide weg: Johnson (52), der als Favorit für die Nachfolge von David Cameron als Premierminister galt, warf vor einer Woche das Handtuch. Er verzichtete auf die Kandidatur für den Parteivorsitz der Konservativen.
Die Brexit-Wähler (52 Prozent stimmten für den Austritt) sind nun führungslos, im Land herrscht Chaos. Auf seinen Sitz als EU-Abgeordneter will Farage allerdings nicht verzichten. Er will in Brüssel auch in Zukunft abkassieren.
Massenkundgebung
Wie es in Großbritannien nun weitergehen soll, ist vorerst völlig offen. Zehntausende demonstrierten zuletzt in London für einen Verbleib in der EU. Gleichzeitig kündigten Dutzende internationale Firmen an, Großbritannien verlassen zu wollen, das Pfund sackte auf einen historischen Tiefstwert ab.Karl Wendl