In Dublin wurde einer Roma-Familie ein blondes Mädchen weggenommen.
Seit einigen Tagen bewegt das Schicksal der kleinen, blonden Maria, die in einem Roma-Camp nördlich von Athen gefunden wurde, die Welt. Jetzt könnte es einen zweiten "Fall Maria" geben, denn die irischen Behörden haben einer Roma-Familie in Dublin ein blondes Mädchen weggenommen. Allerdings gibt es laut Polizei keine konkreten Verdachtsmomente gegen die Eltern.
Das sieben Jahre alte Mädchen wurde in Pflege genommen und wird derzeit von Spezialisten betreut, berichtet die Polizei. Die Roma-Familie konnte zwar eine Geburtsurkunde für das blonde Mädchen mit den blauen Augen vorlegen, allerdings glauben die Behörden an eine Fälschung. In dem Dubliner Krankenhaus in dem das Mädchen 2006 zur Welt gekommen sein soll, ist von der Geburt nichts bekannt. Auch das Babyfoto im Reisepass lässt die Polizei an der Identität des Mädchens zweifeln. DNA-Tests wurden trotzdem noch keine gemacht.
Ein zweijähriger Bub, der ebenfalls einer Roma-Familie weggenommen wurde, wurde inzwischen wieder zu seinen Eltern zurückgebracht.
Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat sich in die Suche nach der Identität der in einer griechischen Roma-Siedlung entdeckten Maria eingeschaltet. Interpol verbreitete am Dienstag auf Bitten der griechischen Behörden eine Aufforderung an alle 190 Mitgliedstaaten, ihre Datenbanken mit den Daten des kleinen Mädchens abzugleichen, wie die Behörde in Lyon mitteilte. Generalsekretär Ronald Roble sagte bei der Generalversammlung der Organisation im kolumbianischen Cartagena am Dienstag, die Interpol-Datenbank habe bei der Suche nach Verwandten des Mädchens keinen Treffer ergeben.