Viktor Orbán ist ein ungarischer Politiker, Vorsitzender der Partei Fidesz und seit 2010 der Ministerpräsident Ungarns.
Viktor Orbán wuschs in Székesfehérvár auf. Er studierte von 1982 bis 1987 Rechtswissenschaften an der Loránd-Eötvös-Universität. 1989 erhielt er ein Stipendium für einen Forschungsaufenthalt zum Studium der Geschichte der englischen liberalen Philosophie am Oxforder Pembroke College. Orbán brach dieses Studium 1990 ab und wendete sich der Politik zu.
Politischer Laufgang
Viktor Orbán wurde 1989 Mitglied des Ausschusses der Partei Fidesz. 1993 wurde er zum Parteivorsitzenden gewählt. 2000 trat er zurück, erhielt aber ab 2003 wieder das Amt des Vorsitzenden.
Unter seiner Führung gewann Fidesz 1998 die Parlamentswahlen. In seiner ersten Regierungszeit trat Ungarn der NATO bei. Fidesz verlor 2002 die Wahl gegen die damals oppositionellen Sozialisten. Auch 2006 verlor Orbán gegen den amtierenden sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány. Einen Wahlsieg erlangte Fidesz bei der Parlamentswahl im April 2010 mit über 52% der Stimmen. Das Parlament wählte Viktor Orbán im Mai 2010 zum neuen Ministerpräsidenten. Auch in den Jahren 2014 und 2022 erhielt Fidesz eine Zwei-Drittel-Mehrheit, wodurch Orbán Ministerpräsident blieb.
Politische Positionen
Viktor Orbáns gesellschafspolitische Haltung lässt sich als rechtskonservativ beschreiben. Eine große Rolle spielen in seiner Politik die christliche Kirche und die traditionelle Familie. Laut ihm müsse sich Ungarn „von den in Westeuropa akzeptierten Dogmen und Ideologien lossagen“. Dem Politiker wird von Kritikern vorgeworfen ein Autokrat oder Diktator zu sein. 2011 verabschiedete die Fidesz eine seit Anfang 2012 gültige, neue Verfassung. Enthalten sind in dieser Verfassung Prinzipien im Bezug auf Gott, die ungarische Krone sowie Begriffe wie Christentum, Glaube, Nationalstolz, Vaterland und Familie. Seit 2021 wird jegliche „Propaganda“ über Homosexualität – wenn diese Kinder oder Jugendliche erreichen könnte – unter Strafe gestellt.