Laut EU-Industriekommissar Verheugen sind die Aussichten in der Autobranche "brutal schlecht".
EU-Industriekommissar Günther Verheugen zufolge sind 12 Millionen Jobs von der Autokrise betroffen. Das hat er nach der Sitzung der europäischen Wirtschaftsminister in Brüssel erklärt. Die Aussichten für die Automobilindustrie bezeichnete er als "brutal" schlecht. Der Autoverkauf sei im vierten Quartal des Vorjahres um gut 20 Prozent zurückgegangen. Und kleine Unternehmen bei den Autozulieferfirmen hätten nicht das nötige Kapital, über die lange Periode der Rezession drüber zu kommen.
Warnt vor Subventions-Wettlauf
Deshalb sei es notwendig,
europaweit über politische Initiativen und auch öffentliche Unterstützung zu
reden. Angesichts der andauernden Finanzkrise, deren Opfer praktisch alle
geworden seien, müsse man aber trotzdem einen "Subventions-Wettlauf
verhindern". Es könne auch keine Änderung der Wettbewerbsregeln geben und
darauf müsse die Kommission achten. Auf jeden Fall müsse zusätzliches Geld
verwendet werden, um "das umweltfreundliche Auto der Zukunft" zu schaffen.
"Ohne Eingriffe sind die Hersteller nicht in der Lage dazu."
Ein Auge auf die Umwelt
Wichtig seien EU-weite
Koordinierungsmaßnahmen. Zur Verschrottungsprämie sagte Verheugen, es gebe
unterschiedliche Bedingungen dafür in jenen Ländern, die diese Maßnahme
bereits eingeführt haben. Verzerrungen im Wettbewerb dürfe es keine geben.
Jedenfalls hätten die Minister übereingestimmt, dass bei allen Maßnahmen
eine Zusammenarbeit wichtig sei und dass es positive Auswirkungen auf die
Umwelt geben müsse.
Bald weitere Branchen betroffen
Die Europäische Investitionsbank
werde eine wichtige Rolle spielen, meinte Verheugen. Die Prüfung von
Subventionen müsse "so rasch wie möglich" erfolgen. Verheugen: "Wir werden
diese Krise länger haben. Es wird auch andere Wirtschaftssektoren betreffen".