Alitalia-Mitarbeiter sind mit dem Arbeitsvertagsmodell, das die Investorengruppe CAI vorgelegt hat schwer unzufrieden. 40 Flüge wurden gecancelt.
Die Alitalia-Mitarbeiter sind am Montagabend in einen 24-stündigen Streik getreten. Ab 18 Uhr legte die Belegschaft die Arbeit nieder. Damit haben die Mitarbeiter anders als die Fachgewerkschaften der Piloten und der Flugbegleiter entschieden, die 15 Tage Streik vom 25. November bis Mai ausgerufen hatten, sich aber gegen eine totale Lahmlegung der Alitalia-Flüge ausgesprochen hatten. Über 40 Flüge wurden gecancelt. Protestierende Alitalia-Mitarbeiter verhinderten Piloten und Fluglotsen den Zugang zu den Maschinen.
"Es wäre ein Fehler, uns jetzt zu spalten. Wir müssen begreifen, welcher Weg wir einschlagen müssen", warnte der Präsident der Pilotengewerkschaft Anpac, Fabio Berti, der bis zuletzt gegen einen Streik aufgetreten war. Wegen der Versammlung der Alitalia-Belegschaft auf dem römischen Flughafen Fiumicino am Montag kam es zu beträchtlichen Verspätungen beim Abflug mehrerer Maschinen.
Neuaufnahme der Gespräche wird verlangt
Die
Alitalia-Belegschaft protestiert gegen das Arbeitsvertragsmodell, das die
italienische Investorengruppe CAI vorgelegt hat. Das Investorenkonsortium
hat der Regierung Berlusconi einen verbindlichen Übernahmeplan für die
Alitalia vorgelegt. Neun Fachverbände, die die Mehrheit der Piloten und des
Flugpersonals repräsentieren, hatten sich vergangene Woche geweigert, das
Arbeitsvertragsmodell zu unterstützen. Sie verlangen die Neuaufnahme der
Gespräche mit der CAI über den neuen Vertrag, dem die größten
Gewerkschaftsorganisationen des Landes bereits zugestimmt haben. Die
Fachgewerkschaften protestieren gegen die "unnachgiebige Haltung" der CAI,
die von der Regierung unterstützt werde.
Regierung unbeeindruckt
Die italienische Regierung warnte mit der
zwangsmäßigen Arbeiteinberufung der Alitalia-Mitarbeiter. Damit droht dem
ohne Erlaubnis streikendem Personal der Fluggesellschaft eine Anzeige wegen
Dienstverweigerung. Der italienische Verkehrsminister Altero Matteoli
reagierte empört auf den Streik. Die Regierung werde sich nicht
einschüchtern lassen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um den
Passagieren nicht zu schaden.