238.000 Österreicher waren im August arbeitslos, aber: Experten erkennen eine erste Entspannung. Derzeit sind fast 30.000 Stellen frei.
Seit Monaten erreicht die Arbeitslosigkeit in Österreich immer neue Rekordhöhen, zittern Tausende um ihren Job. Der große ÖSTERREICH-Job-Atlas zeigt jetzt: Es gibt nicht nur Negativ-Meldungen vom Arbeitsmarkt. Ganz im Gegenteil: Derzeit sind beim Arbeitsmarktservice sogar 29.956 offene Stellen gemeldet – und das mitten in der Wirtschaftskrise.
Derzeit mehr als 7.000 offene Stellen in Wien
Aber: Wie viele
offene Stellen es in den 89 Arbeitsmarktbezirken in Österreich tatsächlich
gibt, könnte unterschiedlicher kaum sein. In Wien sind derzeit 7.106 offene
Stellen gemeldet, in Linz 1.371, in Graz 1.226. Ganz anders die Situation im
niederösterreichischen Waidhofen an der Thaya: Hier gibt es nur 12 offene
Stellen, in Gmünd und Waidhofen an der Ybbs jeweils nur 30 freie
Arbeitsplätze.
„Wie viele offene Stellen es pro Arbeitsmarktbezirk tatsächlich gibt, hängt besonders von deren Branchenstruktur ab. Gebiete mit einem stärker produzierenden Gewerbe haben es da derzeit schwerer“, erklärt Arbeitsmarktexperte Ulrich Schuh vom IHS.
Jubeln kann so derzeit das oberösterreichische Traun: Hier gibt es auf 1.000 Beschäftigte so viele offene Stellen wie sonst nirgends in Österreich. „Wir haben eine gute Gewerbemischung, sind nicht von einem Großbetrieb abhängig. Das fängt bei uns sehr viel wieder auf“, so Vizebürgermeisterin Renate Prammer.
Aufschwung bringt weitere Arbeitsplätze in Österreich
Klar
ist: Auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr im August österreichweit 9.575
weniger offene Stellen gibt, werden derzeit im Burgenland 14,6 Prozent mehr
Arbeitsplätze als im Vorjahr, in Salzburg immerhin 1,2 Prozent mehr
angeboten. „Die Zahlen zeigen, dass wir zwar derzeit eine hohe
Arbeitslosigkeit haben, Arbeitssuchende aber trotz Krise die Chance auf
einen neuen Job haben“, erklärt Schuh. Experten sind überzeugt: Bereits im
kommenden Jahr wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter entspannen,
und: Die Zahl der offenen Stellen dürfte sich dann sogar verdoppeln.