Autozulieferer
320 Miba-Mitarbeiter müssen kurzarbeiten
12.02.2009
Rund ein Fünftel der österreichischen Beschäftigten des Autozulieferers ist von der Sparmaßnahme betroffen.
Die oberösterreichische Autozulieferer Miba AG schickt ab Mitte Februar 320 Mitarbeiter der Miba Sinter Austria in Vorchdorf auf Kurzarbeit. Das ist rund ein Fünftel der österreichischen Belegschaft. Die Betroffenen werden vier Wochen lang im Durchschnitt 25 Prozent kürzer arbeiten und dafür eine Bezugsverringerung von rund zehn Prozent hinnehmen müssen.
Nachfrage geht zurück
Der börsenotierte Zulieferer stelle
sich auf schwierige Monate ein, so Miba-Vorstandsvorsitzender Peter
Mitterbauer. Die angespannte Wirtschaftslage belaste vor allem die
Automobilindustrie, die mit rund 40 Prozent des Gruppenumsatzes einer der
Kernmärkte der Miba sei. Signifikante Nachfragerückgänge seien die Folge.
Aufträge halbiert
Der Standort Vorchdorf, wo Motoren-und
Getriebeteile gefertigt werden, ist am stärksten betroffen. Dort arbeitet
man zu 100 Prozent für die Automobilindustrie. Die Aufträge liegen derzeit
bis zu 50 Prozent hinter den Erwartungen. 68 Leiharbeiter wurden bereits
abgebaut, ein weiteres Personalpaket ebenfalls bereits umgesetzt: die
Stammbelegschaft musste Urlaub, Überstunden und Zeitkonten abbauen, auch
Bildungskarenz wurde angeboten. Mitarbeiter in Österreich werden
standortübergreifend eingesetzt.
Stammteam soll bleiben
Man müsse die Kapazitäten an das schwache
Marktumfeld anpassen, so Mitterbauer. "Die Miba beschäftigt in Österreich
zurzeit 1.600 Mitarbeiter. Unser Ziel ist, mit der Stammbelegschaft durch
diese schwierige Zeit zu kommen, da wir genau diese gut ausgebildeten
Mitarbeiter für den kommenden Aufschwung brauchen." Bei der aktuellen
Entwicklung der Auftragslage sei eine längerfristige Unternehmensplanung
allerdings schwierig.
Der Konzern mit Hauptsitz in Laakirchen in Oberösterreich ist als Zulieferer der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie tätig. An 11 Standorten weltweit werden Sinterformteile, Gleitlager und Reibbeläge für Kraftfahrzeuge, Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge und Kraftwerke hergestellt. Die Miba beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiter, mehr als die Hälfte davon an den österreichischen Standorten in Laakirchen, Vorchdorf und Roitham. Der Umsatz des börsenotierten Unternehmens im Geschäftsjahr 2007/08 betrug 387,7 Mio. Euro bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 27,6 Mio. Euro.