AMS-Prognose

59.000 im Mai von Kurzarbeit betroffen

20.04.2009

Immer mehr Betriebe setzten Kurzarbeit gegen die Krise ein um Kündigungen zu verhindern. , Per 15. April wurde in 237 Firmen kurz gearbeitet, mit 1. Mai kommen weitere 58 Unternehmen dazu.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Bis Anfang Mai könnte die Kurzarbeit in Österreich auf fast 59.000 Betroffene ansteigen. Per 15. April mussten österreichweit in 237 Unternehmen 47.306 Beschäftigte kurzarbeiten. Bis einschließlich 1. Mai kommen fix 14 Betriebe, davon 2 Verlängerungen mit 1.135 Beschäftigen dazu, so das Arbeitsmarktservice (AMS). Insgesamt werden damit ab Mai 48.441 Beschäftigte kurzarbeiten. Die Kosten dafür betragen 151,4 Mio. Euro.

Kurzarbeit in weiteren 58 Betrieben
Bis Anfang Mai seien die Einführung von Kurzarbeit in weiteren 58 Betrieben und weitere 6 Verlängerungen für insgesamt rund 10.400 Beschäftigte "sehr wahrscheinlich", so das AMS. Damit würde die Zahl der Kurzarbeiter auf 58.841 Betroffene ansteigen. Per 1. April haben bundesweit 47.158 Beschäftigte kurz gearbeitet.

Zur Finanzierung der Kurzarbeit hat Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) für heuer und das kommende Jahr jeweils 220 Mio. Euro vorgesehen. Bis Anfang Mai wird davon bereits ein Löwenanteil von mehr als 151 Mio. Euro verbraucht sein.

Kurzarbeit weiter verlängern
Erst im Februar wurde die Kurzarbeit in Österreich ausgeweitet. Demnach kann jetzt bis zu 18 Monate, in besonderen Fällen auch länger kurzgearbeitet werden. Bis dahin war Kurzarbeit nur bis maximal ein Jahr möglich. Bei der Neuregelung hat man sich an den Bestimmungen in Deutschland orientiert, wo schon länger Kurzarbeit für 18 Monate möglich war.

Nun will man in Deutschland die Kurzarbeit noch einmal verlängern, und zwar auf 24 Monate. Der deutsche Arbeitsminister Olaf Scholz hat erst kürzlich angekündigt, die Bezugsdauer für Kurzarbeit um ein halbes Jahr anheben zu wollen.

Sollte es in Deutschland zu einer Verlängerung kommen, werde man auch in Österreich darüber diskutieren und eine Verlängerung bei Bedarf möglichst unbürokratisch durchziehen, hieß es dazu aus dem Sozialministerium. Derzeit sei in Österreich gerade die Verlängerung auf 18 Monate angelaufen und es gelte, die bestehenden Vereinbarungen umzusetzen.

Auftragseinbrüche ohne Kündigungen abfedern
In Österreich wird Kurzarbeit immer stärker eingesetzt, um vor allem in der Industrie die starken Auftragseinbrüche ohne Kündigungen abzufedern. Der Höhepunkt der Kurzarbeitswelle wird von Arbeitsmarktexperten im kommenden Sommer erwartet. Erst kürzlich hat der börsenotierte Stahlkonzern voestalpine angekündigt, am Standort Linz die Kurzarbeit von 3.200 auf 5.900 Betroffene für die Periode 1. Mai bis vorerst 31. Oktober auszuweiten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel