Nach dba und LTU will Air Berlin auch den Ferienflieger Condor schlucken. Allerdings besitzt die Lufthansa ein Vorkaufsrecht an Condor.
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin will durch die dritte Übernahme in kurzer Folge in europäische Dimensionen wachsen. Nach dba und LTU will Air Berlin auch den Ferienflieger Condor schlucken. Der Reisekonzern Thomas Cook werde seine Condor-Anteile in die Air Berlin-Gruppe einbringen und dafür bis zu 600 Mio. Euro erlösen, sagte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold.
Match mit Lufthansa
Air Berlin will die für Februar 2009 geplante
Übernahme weitgehend mit eigenen Aktien bezahlen. Thomas Cook mit der
deutschen Haupt-Reisemarke "Neckermann" werde mit bis zu 30 Prozent an Air
Berlin beteiligt, sagte Hunold. Air Berlin will mit der Übernahme dichter
zum deutschen Branchenprimus Lufthansa aufschließen. Die größte deutsche
Fluggesellschaft ist mit 24,9 Prozent an Condor beteiligt und besitzt ein
Vorkaufsrecht. Die Lufthansa will zügig entscheiden, ob sie dieses Recht
nutzt. Middelhoff hält dies nicht für sehr wahrscheinlich. Falls Lufthansa
Condor doch übernimmt, werde sich Thomas Cook mit dem Verkaufserlös an Air
Berlin beteiligen und die Verträge mit Condor auf Air Berlin umschreiben,
sagte er.
"NIKI"-Partner
Für Air Berlin bedeuten die Pläne einen
weiteren Wachstumsschub, nachdem seit 2006 bereits der Billigflieger dba und
der Ferienflieger LTU gekauft worden waren. Im vergangenen Jahr zählte Air
Berlin 19,7 Mio. Passagiere, zusammen mit der LTU umfasst die Flotte den
Angaben zufolge 131 Maschinen, davon elf Langstreckenjets. Condor hat 35
Jets und voraussichtlich rund 7,2 Mio. Reisende 2007. Die LTU-Maschinen
sollen nur noch auf den touristischen Langstrecken unter ihrem bisherigen
Markennamen fliegen, sagte Hunold. Zuvor war spekuliert worden, der Name LTU
könnte ganz verschwinden. Air Berlin ist auch 24 Prozent-Partner bei der
österreichischen Billig-Airline "Niki".