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Air-France droht wegen AUA-Verkauf mit Klage

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Sollte die Austrian wie vorgesehen an die Lufthansa gehen, wollen die Franzosen rechtliche Schritte setzen.

Europas größte Fluglinie Air France-KLM droht bei einem Verkauf der Austrian Airlines an die deutsche Lufthansa mit Klagen. "Wir überlegen rechtliche Schritte gegen das Verkaufsverfahren, weil die Spielregeln nachträglich geändert wurden", so der designierte Chef von Air France-KLM, Pierre-Henri Gourgeon, in der "Financial Times Deutschland".

Zweierlei Maß
Der Verkäufer, die österreichische Staatsholding ÖIAG, habe der Air France "Bedingungen diktiert, die sie offenbar zugunsten der Lufthansa aufgibt", so der Vorwurf. "Wenn nun die Bedingungen verändert werden, möchten wir noch einmal konsultiert werden", verlangt Gourgeon.

Ö übernimmt 1/2 Mrd. Schulden
Hauptkritikpunkt der Franzosen: Die Bundesregierung will AUA-Schulden von rund 500 Mio. Euro übernehmen. Die ÖIAG will den AUA-Verkauf an die Deutschen bis Anfang Dezember abschließen. Air-France war der einzige ernsthafte Mitbieter, zog sich aber kurz vor Ende der Angebotsfrist zurück, weil die Übernahmebedingungen nicht wirtschaftlich waren.

Robin Hood + Ryanair gegen AUA-Deal
Das steirische Regionalluftfahrtunternehmen "Robin Hood Aviation" will gemeinsam mit der Ryanair gegen den möglichen Verkauf der AUA an die Lufthansa vorgehen. Robin Hood-Geschäftsführer Georg Pommer will alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Staatshilfe bzw. eine Schuldenübernahme zu verhindern. Eine allfällige Genehmigung durch die EU-Kommission in Brüssel will man anfechten.

Pommer hält es für einen "absurden und gänzlich unverständlichen Prozess", dass ein Verkäufer für einen Verkauf selbst zahle und die öffentliche Hand herhalten müsse, "ein ohnedies schon bestehendes Monopol" auch noch subventioniere.

ÖIAG nennt Vorwürfe "haltlos"
Die Klagsdrohungen sind "völlig haltlos", hält die ÖIAG dagegen. Sowohl die Ausschreibungsunterlagen als auch der Verkaufsprozess seien EU-konform gewesen. Das hätten die entsprechenden Gutachten ergeben. Zur Air France heißt es aus der Staatsholding, es habe kein bindendes Offert gegeben, sondern lediglich zwei Briefe.

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