Der europäische Luftfahrtkonzern Air France-KLM hat beschlossen, kein Kaufangebot für die angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia zu unterbreiten.
Der Verwaltungsrat hat am Mittwoch gegen die Übernahme entschieden, berichtete die französische Zeitung "La Tribune" am Montag. Das Gremium habe die von Rom gesetzten Bedingungen als "unvernünftig" befunden, insbesondere "die extrem hohe Preisforderung" und dass das Alitalia-Netz nicht neu strukturiert werden dürfe.
Kaufpreis 1,5 Milliarden Euro
Air France-KLM hätte fast 1,5
Milliarden Euro aufbringen müssen, berichtete die "Tribune" weiter. Der
Konzern wolle seine Entscheidung aber noch überdenken, falls für die
Alitalia keine anderen Offerten unterbreitet würden oder falls im Gegenteil
Konkurrenten wie die Lufthansa oder die italienische Air One einsteigen
wollten.
Turbulenzen
Alitalia ist seit Jahren in schweren Turbulenzen. Von
1996 bis 2006 hat die Fluggesellschaft laut Wirtschaftsministerium Verluste
von 3,1 Milliarden Euro angehäuft, obwohl der Staat von 1998 bis 2005
insgesamt 4,6 Milliarden Euro zuschoss. 2005 wurde ein Sanierungsplan
aufgelegt, der die Streichung von 3700 Stellen vorsieht. Ende Dezember hatte
der italienische Staat seine Anteile von 49,9 Prozent an der
Fluggesellschaft zum Verkauf angeboten. Die Bieterfrist läuft bis zum 29.
Jänner.