Lufthansa-Konkurrent plant jetzt Einschnitte im Frachtgeschäft.
Europas größte Fluggesellschaft Air France-KLM ist im ersten Geschäftsquartal tiefer ins Minus gerutscht als erwartet. Bei dem Nettoverlust von 426 Millionen Euro hätten auch ungünstige Verträge für Treibstoff-Hedging zu Buche geschlagen, teilte der Lufthansa-Rivale mit. Air France leidet wie die Konkurrenz stark unter der Wirtschaftskrise.
Stabilisierung
Jetzt hieß es, bei einem Aufschwung werde mit
einer gewissen Stabilisierung des Umsatzes gerechnet. Zudem sei eine Reihe
von Maßnahmen geplant, mit denen der Konzern wieder auf rentablen Kurs
gebracht werden soll: neue Einschnitte im Frachtgeschäft, eine Überprüfung
der Personalstärke sowie des Streckennetzes unter anderem in Europa.
Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Minus von 227 Millionen Euro gerechnet. Im Vorjahresquartal flog Air France noch einen Gewinn von 149 Millionen Euro ein. Das ungünstige Kerosin-Hedging schlug den Konzernangaben zufolge mit 252 Millionen Euro zu Buche. Airlines schließen oft für einen Teil ihres erwarteten Treibstoff-Bedarfs Verträge, der ihnen die spätere Lieferung zu einem festgelegten Preis garantiert.
Geschäftsreisen
Bereits vor einer Woche hatte Air France
einen Umsatzrückgang von mehr als einem Fünftel gemeldet. Daraufhin wurden
Verluste prognostiziert. Vor allem bei den lukrativen Geschäftsreisen halten
sich die Verbraucher derzeit zurück. Wie die Lufthansa am Mittwochabend
bekanntgab, hat sie dies in der ersten Jahreshälfte in die roten Zahlen
gedrückt.
Durststrecke
Air France stellt sich noch auf eine längere
Durststrecke im Passagiergeschäft ein: Bei einer Stabilisierung mit
langsamer Erholung der Wirtschaft bis Ende des Jahres könne das
Passagiergeschäft im zweiten Quartal weiter zurückgehen, wenn auch langsamer
als im ersten Vierteljahr. Für die zweite Hälfte des Gesamtjahres rechnet
die Fluggesellschaft mit einer Stabilisierung des Passagiergeschäfts im
Vergleich zum Vorjahr. Eine Gewinnprognose wagte Air France nicht.