Der Flugzeug-Herrsteller EADS leidet momentan unter der Konjunkturflaute.
EADS-Chef Louis Gallois hat sich zum Auftakt der Pariser Luftfahrtmesse in Le Bourget in einem Zeitungsinterview optimistisch für die langfristigen Wachstumschancen der Branche gezeigt. EADS rechne damit, dass der Luftverkehr langfristig wieder anziehen werde, sagte Gallois in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Der Chef des Airbus-Mutterkonzerns räumte ein, dass das Prestigeobjekt A380 unter der Konjunkturflaute leide. "Natürlich ist so eine Krise nicht die beste Zeit für ein solch großes Flugzeug", sagte Gallois. Nach der Krise sehe er aber für die Fluggesellschaften viele Gründe, den Superjumbo zu kaufen.
Abbestellungen drohen
Airbus droht Medienberichten zufolge die
erste Abbestellung des von Produktionsverzögerungen belasteten A380. Laut
der weltweit größten Flugzeugleasing-Gesellschaft ILFC, die in diesem
Zusammenhang genannt wurde, gibt es aktuell keine derartigen Überlegungen.
Allerdings sei künftig nicht ausgeschlossen, dass der Vertrag mit Airbus
überprüft werde. Gallois rechnet für die am Montag in Paris beginnenden
Luftfahrtmesse mit Zurückhaltung der Kunden. "Wir sind nicht im Boom-Jahr
2007", sagte Gallois. "Wir rechnen nicht mit vergleichbar großen Aufträgen
in Paris." Er erhoffe sich von Gesprächen auf der weltgrößten Luftfahrtschau
vor allem eine Einschätzung der Krise. Wann deren Ende in Sicht sei, wisse
er nicht genau.
Verhandlungen
Zum Militärtransporter A400M sagte Gallois, er
hoffe auf einen Abschluss der Verhandlungen bis zum Jahresende. Deutschland
und Frankreich als zwei zentrale Erstkunden hatten Airbus bei dem ebenfalls
bereits um Jahre verspäteten 20-Milliarden-Euro-Projekt einen weiteren
Aufschub gewährt. Die Verhandlungen seien nun in einer intensiven Phase,
sagte Gallois weiter. Um mit dem A400M Geld zu verdienen, brauche Airbus
Exporte. Auf die Frage, wie sehr das Projekt EADS auf Dauer finanziell
belasten wird, sagte Gallois: "Ich hoffe, wir werden uns langfristig
erholen."