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Airbus hat an Kompetenz verloren

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Der "Vater" des Großraum-Flugzeugs A380, der Konstrukteur Jürgen Thomas, wirft dem europäischen Airbus-Konzern Kompetenzverlust vor.

Der 69-jährige bezog in der Zeitschrift "Aero International" zu den Fertigungs- und Auslieferungsproblemen beim größten je gebauten Verkehrsflugzeug in ungewöhnlich scharfer Form Stellung. Das grundsätzliche Konzept des doppelstöckigen Riesen verteidigte der Flugzeugkonstrukteur jedoch.

Ursache der Probleme sei sicher, "dass man nicht mit ausreichender Ingenieurkompetenz darauf vorbereitet war", urteilte der deutsche Experte. Auch die Computerprogramme seien noch nicht ausgereift gewesen. Zudem seien "im Management Fehler gemacht worden".

Trotz seiner Kritik zeigte sich der Konstrukteur, der an der Entwicklung mehrerer Airbus-Typen maßgeblich beteiligt war, davon überzeugt, dass der Airbus A380 seinen Weg finden wird. Das erste Exemplar soll nun im dritten Quartal 2007 an Singapore Airlines ausgeliefert werden. Der A380 ist laut dem Konstrukteur "einfach ein fantastisches Flugzeug".

Testflug mit 470 Freiwilligen
Beim Praxistest des Super-Airbus A380 haben am Montag 474 Passagiere das größte Verkehrsflugzeug aller Zeiten auf Herz und Nieren geprüft. Darunter waren neben knapp 30 Experten für Kabinentechnik auch hunderte Freiwillige, die unter den 15.000 Airbus-Mitarbeitern ausgelost wurden.

An den vier bis Ende November geplanten Langstreckenflügen werden in 150 Flugstunden zehn Flughäfen angeflogen, wobei Anlagen und Wartungsmöglichkeiten vor Ort getestet werden. Der vierte Flug führt einmal rund um den Globus und über beide Pole. An Bord sind Piloten der europäischen und der US-Luftfahrtbehörde.

Die Versuchspersonen sollen die Einrichtung und den Flugkomfort bei Langstreckenflügen beurteilen. Diese Woche sind noch drei weitere Testflüge geplant. Darunter auch ein Nachtflug.

Der Passagierjet bietet in der Standardversion 555 Sitzplätze und soll Ende 2006 bei Singapore Airlines erstmals in Liniendienst gehen.

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