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Airlines suchen Ersatz für Super-Jumbo

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Die von der A380-Verzögerung betroffenen Airlines greifen vermehrt auf Boing zurück. Auch über Entschädigungszahlungen von EADS wird verhandelt. Deren Aktien sind aber eingebrochen.

Die EADS-Aktien sind angesichts der Milliardeneinbußen wegen der Probleme beim Riesenflugzeug A380 abgestürzt. Zur Eröffnung brach der Kurs am 4. Oktober um rund zehn Prozent auf 20,50 Euro ein.

BAE Systems verkauft Airbus-Anteile
Die Aktionäre des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems haben dem Verkauf eines 20-Prozent-Anteils am Flugzeughersteller Airbus an dessen Mehrheitseigentümer EADS zugestimmt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung votierten 99,85 Prozent der anwesenden Stimmen, die mehr als 70 Prozent der Aktionäre vertreten, für den Verkauf, wie BAE-Chairman Dick Olver am Mittwoch mitteilte. Der Anteil wird mit 2,75 Mrd. Euro bewertet, der Verkauf an EADS wird nun voraussichtlich innerhalb von zehn Werktagen vollzogen

Der Flugzeugbau- und Rüstungskonzern hatte am Vorabend mitgeteilt, dass die Auslieferung des A380 um ein weiteres Jahr verschoben werden muss. Bis 2010 rechnet EADS wegen der A380-Verzögerung nun mit einer Belastung des Ertrags vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 4,8 Milliarden Euro. Das sind 2,8 Milliarden Euro mehr als noch im Juli 2006 angenommen.

SIA: Airbus entschädigt für A380-Verzögerung
Der Airbus-Mutterkonzern EADS wird der Singapur Airlines (SIA) nach Angaben der Fluggesellschaft eine Entschädigung für die verzögerte Auslieferung des A380 zahlen. Die Einzelheiten seien vertraulich, teilte SIA mit. Erwartet werde eine erste Lieferung des Superjumbos jetzt im Oktober 2007. Die am Vortag von Airbus angekündigte weitere Verzögerung sei " enttäuschend ", hieß es in einer Erklärung. Die Auslieferung des A380 hat sich inzwischen um insgesamt zwei Jahre verzögert.

19 neuen Maschinen des Typs Boeing
Der Erstkunde Singapore Airlines geift daher auf Boeing zurück. Die geplante Kapazitätserweiterung werde nun zunächst mit 19 neuen Maschinen des Typs Boeing 777-300 erfolgen.

Singapore Airlines bleibt dem A380 aber treu. Die Fluggesellschaft werde weiterhin als erster das größte Passagierflugzeug der Welt mit 555 Plätzen einsetzen und keine der zehn Festbestellungen stornieren. Airbus werde eine Entschädigung für die Verzögerung zahlen, hieß es.

Qantas verlängerten Einsatz der Boeing
Auch die australische Qantas zeigte sich enttäuscht über die Verzögerung. Mit dem verlängerten Einsatz der Boeing 747-400 könne man aber Kapazitätsprobleme vermeiden, sagte Finanzchef Peter Gregg in Sydney. Qantas hat zwölf A380 geordert. Größter Kunde ist Emirates mit 43 Bestellungen vor der Lufthansa mit 15 Maschinen. Lufthansa bekommt den ersten A380 nach eigenen Angaben nun erst 2009. Insgesamt hat Airbus bisher 159 A380 verkauft.

Auch Air France will Entschädigung
Auch Air France verhandelt mit Airbus nach der Bekanntgabe weiterer Verzögerungen beim A380 über finanzielle Entschädigungen. Dies bestätigte die Fluggesellschaft in Paris. Air France werde das neue Airbus-Großraumflugzeug A380 wegen der erneuten Verspätungen bei der Auslieferung nun frühestens im Frühling 2009 bekommen. Die Fluggesellschaft hat zehn A380 bestellt und sich Optionen für vier weitere Maschinen gesichert.

Ursprünglich sollte Air France die Flugzeuge im Herbst 2007 erhalten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Dieser Termin sei bereits einmal auf das Frühjahr 2008 verschoben worden. Die erneute Verzögerung bezeichnete Air France als "sehr bedauerlich", sie werde aber keine Auswirkungen auf die Wachstumsstrategie des Unternehmens haben

Lufthansa hält an Bestellung fest
Die Deutsche Lufthansa will trotz der erneuten Verzögerung bei der Auslieferung des Super-Airbus A380 an ihrer Bestellung festhalten. Die Lufthansa hat 15 Großflugzeuge bestellt. Statt im Sommer 2008 wird der erste A380 nun voraussichtlich erst im Sommer 2009 in Dienst genommen. "Wir gehen davon aus, dass die Auslieferungsreihenfolge weiter bestehen bleibt" sagte die Sprecherin. Die Lufthansa werde dann die erste europäische Airline sein, die den A380 einsetzt. Zu möglichen Preiszugeständnissen oder Strafzahlungen der Airbus-Mutter EADS wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Um den kurzfristigen Engpass aufzufangen, hat die Lufthansa erst vor wenigen Wochen fünf A330 mit je 220 Sitzen bestellt. Sie sollen im ersten Quartal 2008 die Flotte erweitern. Weitere mögliche Engpässe könnten durch Leasing, Chartern oder Kauf ausgeglichen werden. "Kurzfristig sind wir abgesichert, und mittelfristig sind wir nicht unter Zeitdruck", sagte die Sprecherin. Der Bau der neuen Wartungshalle für den A380 am Frankfurter Flughafen werde wie geplant fortgesetzt

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