Auch die, nach Meinung der Arbeiterkammer, zu hohen Nebengebühren werden angeprangert.
Die AK kritisiert, dass die Banken Zinssenkungen nicht im notwendigen Ausmaß an Kunden weitergeben würden. "Während die Sparbuchzinsen deutlich gefallen sind, stehen die Banken bei den Zinsen für Konsumkredite und Kontoüberziehungen auf der Bremse", kritisiert Harald Glatz, Leiter der AK Konsumentenpolitik. "Es kann wohl nicht sein, dass die Konsumenten draufzahlen." Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen seit Herbst 2008 laufend gesenkt - seit heurigem Frühjahr verharren sie auf einem Prozent.
Die EZB-Leitzinsen sind auf einem niedrigen Niveau - derzeit ein Prozent. Die Zinsen für Kontoüberziehungen (im Kontorahmen) seien, gemäß AK, jedoch so hoch wie vor einem Jahr - durchschnittlich 9,5 Prozent. "Sie kleben am Vorjahresniveau fest, und das trotz Senkung der Leitzinsen", erklärt Glatz. "Das ist unverständlich, denn sogar der Drei-Monats-Euribor sank im März 2008 von 4,6 auf 0,97 Prozent im Juli 2009." Der Euribor bildet die Basis, wenn sich Banken untereinander Geld borgen, was ständig vorkommt.
"Banken geben Zinssenkung nicht weiter"
"Die Banken
geben bei Krediten die Zinssenkung nicht im notwendigen Ausmaß weiter und
halten die Kredite hoch", beanstandet Glatz. Die AK-Analyse zeigt: Die
Kreditzinsen für Konsumkredite machten im vorigen April durchschnittlich 6,5
Prozent aus, im April 2009 sogar 6,625 Prozent. Erst im August 2009 liegen
sie bei 5,25 Prozent. Der Sechs-Monats-Euribor hingegen fiel in einem Jahr
von 4,59 Prozent (März 2008) auf 1,21 Prozent (Juli 2009).
"Konsumenten werden von Nebengebühren überrascht"
Auch
die Extra-Gebühren bei Banken seien laut AK zu hoch. Konsumenten würden bei
Bankgeschäften oft von teuren Nebengebühren und unerwarteten Kosten
überrascht. Die AK fordert daher, dass bereits auf dem Kontoauszug
Überziehungsrahmen und Zinsen scihtbar sein sollen.
"Es zeigt sich zunehmend, dass Verbraucher für bestimmte Nebenleistungen zahlen müssen. Der tatsächliche Preis ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Erst wenn es ans Zahlen geht, hat der Konsument die Information über den wirklichen Endpreis", betont Harald Glatz.