Auch nach dem gescheiterten Einstieg bei der AUA ist dem saudischen Milliardär Mohammed Bin Issa Al Jaber die Lust an der Übernahme österreichischer Firmen nicht vergangenen.
Al Jabers Unternehmensgruppe steht unmittelbar vor dem Einstieg beim Tiroler Skihersteller Kneissl. Das berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH in ihrer Mittwoch-Ausgabe.
Einkauf über Kapitalerhöhung
Konkret wird sich Al Jaber
über eine Kapitalerhöhung einkaufen, schreibt ÖSTERREICH mit Bezug auf
Kneissl-Chef Andreas Gebauer und einen Sprecher Al Jabers. Der Scheich wird
die Mehrheit an Kneissl übernehmen. Der Einstieg soll in mehreren Tranchen
über die Bühne gehen. Gestartet wird mit "mehreren Millionen Euro",
entwickelt sich das Geschäft gut, folgen weitere Finanzspritzen. Derzeit
läuft noch die Due Dilligence.
"Al Jaber wäre der ideale Partner für uns"
Beide
Seiten sind zuversichtlich, dass der Deal in den kommenden Tagen über die
Bühne geht, schreibt ÖSTERREICH weiter. "Scheich Al Jaber wäre der ideale
Partner für uns", zitiert die Tageszeitung Kneissl-Chef Andreas Gebauer. Al
Jabers Sprecher sagte zu ÖSTERREICH: "Durch die Turbulenzen um die AUA sind
wir bei Kneissl etwas in Verzug geraten. Wir schließen die Verhandlungen
jetzt zügig ab. Ich bin zuversichtlich, dass wir in der ersten Juniwoche die
Details nennen können." Die Marke habe extrem hohes Potenzial.
Expansion geplant
Das frische Kapital fließt laut ÖSTERREICH in
die Expansion von Kneissl und in die breitere Nutzung der Marke. So wollen
Gebauer und Al Jaber das Konzept der Kneissl Star Lodges (Gastronomie und
Kneissl-Produktverkauf) ausbauen. Der Prototyp steht auf der Seiseralm,
Standorte in Kitzbühel und Innsbruck sind in Vorbereitung. Intern sind
weltweit sechzig bis siebzig dieser Lodges angedacht. Kneissl-Chef Gebauer:
"Al Jaber hat mit seinem Unternehmensstandbein in der Gastronomie dabei
viele Vorteile für uns."
Kommen bald Kneissl-Hotels?
Außerdem denkt Al Jaber über eine
Nutzung der Marke für Hotels nach. Sein Sprecher: "James Bond fuhr Kneissl
und schon im Beatles-Film Help kam die Marke vor. Wir glauben deshalb, dass
sich auch international viel daraus machen lässt."
Der Welt der Musik will das Unternehmen ebenfalls treu bleiben. So prüft Gebauer derzeit die Entwicklung und den Vertrieb von speziellen Skiern gemeinsam mit Bon Jovi. Eine entsprechende Anfrage des Künstlers liegt vor.