Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ging stark zurück.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt weiter: Ende August lag die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen bei 238.803 Personen, das waren im Jahresabstand um 29,8 Prozent oder um 54.874 mehr Arbeitslose. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ging um 9.575 auf 29.956 zurück. Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS) besuchten 57.694 Menschen, ein Anstieg um 42,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
6,5 Prozent Arbeitslosenquote
Gegenüber dem Vormonat Juli nahm
die Arbeitslosigkeit damit insgesamt um über 6.400 Betroffene zu. Die
Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung betrug im August 6,5 Prozent
gegenüber 5,0 Prozent im Vorjahr und 6,3 Prozent im Juli.
Besonders Männer und Ausländer waren von der Entwicklung betroffen, bei ihnen stieg die Arbeitslosigkeit im August um fast 40 Prozent. Was die Branchen angeht, so waren im August wie schon in den Vormonaten die Bereiche Industrie, Zeitarbeiter und Bau mit Zuwächsen von 74,5, 35,4 bzw. 33,9 Prozent am stärksten betroffen. Am besten schnitt der Bereich Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 16,5 Prozent ab. Im Tourismus und im Handel stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 24,1 bzw. um 25,6 Prozent an.
Jugendarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Nach wie vor hoch war im
August die Jugendarbeitslosigkeit. Der Anstieg bei den 15 bis 24-Jährigen
betrug im Jahresvergleich 29,5 Prozent und lag damit leicht unter dem
Gesamtschnitt von 29,8 Prozent. Insgesamt waren Ende August 41.250
Jugendliche auf Jobsuche. Leicht rückläufig war im August die Zahl der
Lehrstellensuchenden, und zwar um 0,4 Prozent oder um 38 Betroffene auf
8.538 Personen. Die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen ging allerdings
deutlich um 20 Prozent auf 3.990 Jobs zurück. Die Lehrstellenlücke stieg
demnach um 960 auf 4.548.
Bei den älteren, über 50-jährigen Personen nahm die Arbeitslosigkeit um 25,6 Prozent auf 45.936 Betroffene zu.
Anstieg Arbeitslosigkeit nach Bundesländern - OÖ Spitzenreiter
Bundesland |
Anstieg Arbeitslosigkeit |
Oberösterreich |
+ 51,8 % |
Vorarlberg |
+ 45,5 % |
Salzburg |
+ 43,7 % |
Kärnten |
+ 43,2 % |
Tirol |
+ 38,7 % |
Steiermark |
+ 33,7 % |
Niederösterreich |
+ 30,3 % |
Burgenland |
+ 20,1 % |
Wien |
+14,6 % |
Buchinger: "Rahmen der Erwartungen"
Der Anstieg
der Arbeitslosigkeit im August, sei im "Rahmen der Erwartungen".
Es gebe noch keine Entspannung, aber auch nicht die von den
Wirtschaftsforschern prognostizierte Verschärfung, so der Chef des
Arbeitsmarktservice (AMS), Herbert Buchinger. Es weise auch derzeit nichts
darauf hin, dass es im Herbst noch zu einem stärkeren Anstieg kommen werde.
Auch der Rückgang der Kurzarbeit deute darauf hin.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit werde sich auch in den kommenden Monaten um jeweils rund 55.000 Personen im Jahresvergleich fortsetzen. 2010 sei mit einem monatlichen Anstieg um 40.000 bis 45.000 Betroffene zu rechnen. Das Ende der Krise am Arbeitsmarkt sei derzeit nicht absehbar. Dafür sei ein Wirtschaftswachstum von zumindest 2,5 Prozent notwendig.