Drastischer Anstieg: Im Mai wuchs die Arbeitslosenquote um fast 30 Prozent.
Die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter: Im Mai 2009 ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen auf 239.777 gestiegen. Das waren um 54.967 oder 29,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig gingen die gemeldeten offenen Stellen um 34,5 Prozent auf 27.839 zurück. Das entsprach nach nationaler Berechnung einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent nach 7,1 Prozent im April 2009 bzw. 5,1 Prozent im Mai 2008. Inklusive der 64.197 in Schulung befindlichen Personen (+ 23,5 Prozent) waren allerdings neuerlich über 303.974 (plus 28,4 Prozent) ohne Job.
Männer am stärksten betroffen
Am stärksten zugenommen
hat im Mai die Arbeitslosigkeit bei den Männern; konkret kletterte sie um
41,7 Prozent auf 136.314. Bei den Frauen stieg sie im Vergleich dazu nur um
16,8 Prozent. Stark verschärft hat sich neuerlich die Situation bei den
Jugendlichen: mit 39.729 waren um 38,3 Prozent mehr 15 bis 24-Jährige ohne
Job als im gleichen Monat des Vorjahres.
Wie schon im April gab es die höchsten Zuwächse in Oberösterreich, wo die Zahl der Jobsuchenden um 61,1 Prozent auf 27.049 stieg, gefolgt von Kärnten mit plus 46,6 Prozent auf 17.814 und der Steiermark mit einer Zunahme von 40,7 Prozent auf 35.411. Die meisten Arbeitslosen gab es traditionsgemäß in Wien mit 68.073, allerdings fiel das Plus mit 11,4 Prozent vergleichsweise klein aus.
Höchste Arbeitslosenraten in der Eurozone
Die
Arbeitslosenquote der Eurozone ist im April auf 9,2 Prozent gestiegen, in
der EU lag sie bei 8,6 Prozent. Für die Eurozone ist dies die höchste Quote
seit September 1999 und für die EU seit Jänner 2006, wie das EU-Statistikamt
Eurostat am Dienstag mitteilte. In Österreich sank die Arbeitslosigkeit im
April gegenüber dem Vormonat von 4,3 auf 4,2 Prozent, Damit wies Österreich
hinter den Niederlanden (3,0 Prozent) im April die zweitniedrigste
Arbeitslosenrate in der EU auf.