Wer keine 893 Euro im Monat hat, wird arm. Interessant: die Arbeitslose liegt mit 772 Euro bei den meisten Beziehern unter der Armutsgrenze.
Über eine Million Österreicher sind armutsgefährdet. Laut der jüngsten vorliegenden EU SILC-Erhebung (European Statistics in Income and Living Conditions) der Statistik Austria aus 2006 waren 12,6 Prozent der Bevölkerung betroffen. Als armutsgefährdet gilt, wer monatlich weniger als 60 Prozent des Nettomedianeinkommens zur Verfügung hat.
Die Schwelle liegt damit in Österreich derzeit bei 893 Euro (im Einpersonenhaushalt).
Das "Medianeinkommen" oder "mittlere Einkommen" entspricht jenem Wert, der in der Mitte der Verteilung liegt (50 Prozent haben mehr, 50 Prozent weniger) - ist also nicht gleichbedeutend mit dem "Durchschnittseinkommen". Eingerechnet werden Erwerbseinkommen, Pensionen, Sozialleistungen und Unterhaltszahlungen - Steuern und Abgaben werden abgezogen.
Arme Arbeitslose
In Österreich reicht nicht einmal das
Arbeitslosengeld dazu aus, die Menschen vor der Armut zu bewahren. Im
Durchschnitt beträgt das Arbeitslosengeld derzeit 772 Euro pro Monat und
liegt damit unter der offiziellen Armutsgefährdungsschwelle. Exakt sind es
177.000 Bezieher, bei denen die Arbeitslose so gering ist.
Die Armutsgefährdungsschwellen in verschiedenen Haushaltstypen laut EU SILC 2006:
Haushaltstyp |
Monatswerte 2006 |
Einpersonenhaushalt |
893 Euro |
1 Erwachsener + 1 Kind |
1.160 Euro |
2 Erwachsene |
1.339 Euro |
2 Erwachsene + 1 Kind |
1.607 Euro |
2 Erwachsene + 2 Kinder |
1.874 Euro |
2 Erwachsene + 3 Kinder |
2.142 Euro |