An der Wiener Börse ist langsam eine Erholung zu erkennen - Andritz und OMV legen zu, AUA verliert.
Die Wiener Börse hat am Dienstag bei schwachem Volumen mit Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 30,9 Punkte oder 1,49 Prozent auf 2.098,46 Einheiten. Damit lag die Entwicklung des Leitindex rund 28 Punkte über der heutigen Händlerprognose. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,94 Prozent, DAX/Frankfurt -1,04 Prozent, FTSE/London -0,88 Prozent und CAC-40/Paris +0,77 Prozent.
Vorsicht noch spürbar
Aktienhändler in Wien empfanden das Marktsentiment
tendenziell freundlich in einem insgesamt ruhigen Geschäft. Die Stimmung war
nach den jüngsten Kurskapriolen schon entspannter, auch am Geldmarkt
zeichnete sich eine Verbesserung ab. Die Unsicherheit war aber weiter zu
spüren. So wurden auch die sehr schwachen Umsätze als Indiz dafür gewertet,
dass viele Investoren nicht aktiv sind.
Warten auf Lehman-Ergebnis
Mit Spannung erwartet wird noch der
Ausgang des Settlements der ausstehenden Lehman Brothers-Credit Default
Swaps (CDS). Mit diesen Instrumenten hatten sich Investoren gegen
Kreditausfälle von Lehman Brothers abgesichert. Nach der Lehman-Pleite wird
sich nun zeigen, ob die Emittenten dieser Kreditgarantien - großteils
amerikanische und international agierende Finanzhäuser - die Forderungen in
Höhe mehrerer hundert Milliarden US-Dollar auch bedienen können.
Countdown läuft
Am Dienstag endet die Frist zur Anmeldung
derartiger Forderungen. Das kann zur Beruhigung beitragen, wenn das vorbei
ist. Sollte eines der großen Häuser hingegen nicht bedienen können, könnte
die Erholung der Börsen deutlich ausgebremst werden.
Andritz-Aktien stiegen
Gut gesucht waren am Dienstag nach positiv
aufgenommenen Statements zum Ausblick Andritz, die Aktien stiegen um 9,35
Prozent auf 18,59 Euro (756.621 gehandelte Stück). Der Grazer Anlagenbauer
verzichtete zwar bei einer Investorenveranstaltung darauf, eine Prognose für
nächstes Jahr abzugeben, erklärte aber, seinen Umsatz bis spätestens 2011 um
30 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro steigern zu wollen.
OMV-Aktien legten zu
Größere Nachfrage verbuchten Händler auch in
OMV. Die Aktie schloss mit einem Plus von 6,34 Prozent auf 24,50 Euro
(864.114 Stück). Die Analysten von Sal. Oppenheim haben ihre Kursziel für
die OMV in Reaktion auf das "trading statement" des Konzerns zwar auf 44
Euro gekürzt, die Empfehlung "buy" aber bestätigt.
Telekom Austria + Raiffeisen
Unter den weiteren Gewinnern fanden
sich Telekom Austria mit einem Plus von 3,91 Prozent auf 11,43 Euro
(1.379.873 Stück). Raiffeisen International legten 3,15 Prozent auf 27,85
Euro zu (464.727 Stück). Von ihren jüngsten Kurseinbrüchen teilweise erholen
konnten sich bei moderaten Umsätzen AvW Invest (plus 14,32 Prozent) und
Constantia Packaging (plus 7,70 Prozent).
AUA verlieren stark
Unter Druck kam am letzten Tag für
verbindliche Gebote für die Airline die AUA-Aktie und büßte 13,19 Prozent
auf 4,08 Euro ein (1.607.934 Stück). Die Air France ist als Bieter
ausgestiegen.