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AUA: Aeroflot winkt schon ab

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Günter Geyer, Chef der an der AUA beteiligten Wr. Städtischen, ist gegen einen übereilten Privatisierungsauftrag. Erst brauche es eine Strategie.

Rund um den Verkauf der AUA gehen die Wogen weiter hoch. Nachdem AUA-Chef Alfred Ötsch und ÖIAG-Boss Peter Michaelis auf einen raschen Privatisierungsauftrag gedrängt haben, da sonst ein „Kahlschlag“ bei der AUA drohe, kommen aus der ÖVP weiter positive Signale für eine Entscheidung beim Sommer-Ministerrat. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein sagte gestern, er sei „guter Hoffnung für einen Privatisierungsauftrag am 12. August“.

In der SPÖ will man zuerst Fakten am Tisch haben, vor allem die Analyse zur AUA-Zukunft von der Boston Consulting Group sowie Details, wie es zur Schieflage der AUA (knapp 50 Mio. Euro Minus im ersten Halbjahr) kommen konnte.

Finanzspritze für AUA
Günter Geyer, Generaldirektor der Vienna Insurance Group (Wiener Städtische), die mit 1,41 % an der AUA beteiligt ist, warnt ebenfalls vor übereilten Entscheidungen. Erst brauche es eine klare Strategie, die auf den Standortfaktor und die Rolle des Flughafens Wien poche (siehe rechts). Geyer stellt auch die Möglichkeit einer Finanzspritze über eine Kapitalerhöhung unter Regierungsbeteiligung zur Diskussion. Und er plädiert gegen einen Totalverkauf: „Eine österreichische Sperrminorität wäre auch für den Partner der AUA positiv.“

Aeroflot: „Zu riskant“
Unterdessen springen schon die ersten potenziellen AUA-Partner ab. Die russische ­Aeroflot hatte noch im Juni Interesse bekräftigt, winkt nun ab: „Das Risiko überwiegt die Vorteile“, so eine Sprecherin. Man habe derzeit andere Ziele im Visier.

Die Lufthansa wird sich „mit dem Thema befassen, wenn es akut ist“, so Finanzvorstand Stephan Gernkow gestern. Derzeit gebe es aber keine Klarheit über die in Österreich laufenden Prozesse für den AUA-Verkauf.

Lesen Sie auf der nächsten Seite das ganze Interview mit Geyer

ÖSTERREICH: Herr Geyer, als Chef eines an der AUA beteiligten Konzerns – für wie dringlich halten Sie einen Privatisierungsauftrag?

Günter Geyer: Im jetzigen Umfeld kann die AUA allein nicht bestehen, also braucht sie einen Partner. Man muss sich aber Zeit lassen, den richtigen zu finden.

ÖSTERREICH: Das heißt, Sie sind gegen einen Privatisierungsauftrag am 12. August?

Geyer: Bei einer so wichtigen Entscheidung darf man sich nicht nur von der Zeit treiben lassen. Zuerst muss man den besten Partner definieren. Die Funktion des Flughafens als Drehkreuz Richtung Osten muss gesichert sein.

ÖSTERREICH: Es ist also noch eine Nachdenkphase nötig …

Geyer: Ja, herschenken kann man die AUA später immer noch. Lieber sollte man überlegen, ob eine Kapitalerhöhung unter Regierungsbeteiligung oder mit anderen Partnern der AUA helfen würde.

ÖSTERREICH: Würden Sie bei einer Kapitalerhöhung mitmachen?

Geyer: Wenn es ein Konzept gibt und ich überzeugt bin, dass es dem Standort gut tut, würde ich mitziehen.

ÖSTERREICH: Ist am Ende ein Totalverkauf sinnvoll?

Geyer: Eine Sperrminorität österreichischer Partner könnte bleiben. Das muss aber nicht die öffentliche Hand sein. Es könnten ebenso heimische Unternehmen sein, auch der Flughafen.

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