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AUA-Aktionärstreffen als reine Face

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Obwohl der Lufthansa-Deal vorm Platzen ist, wurden bei einer AUA-Hauptversammlung die Weichen für den Einstieg der Deutschen gestellt.

Im Wiener Austria Center wurden gestern bei einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) der AUA-Aktionäre die wichtigsten Beschlüsse für einen Einstieg der Lufthansa gefasst – der allerdings immer unwahrscheinlicher wird. Dementsprechend groß war der Ärger der anwesenden Anleger.

Aktionäre wütend über verpatzten Lufthansa-Deal
Investor Rupert-Heinrich Staller sprach von einer „peinlichen Hätti-wari-Versammlung“, Anlegerschützer Wilhelm Rasinger nannte die HV eine „Phantomveranstaltung“.

„Dämlich“, „Frechheit der Sonderklasse“ und „kompletter Schmarrn“, waren noch die freundlichsten Einwürfe, die sich das AUA-Vorstandsduo Peter Malanik und Andreas Bierwirth sowie Peter Michaelis (AUA-Aufsichtsratspräsident und ÖIAG-Chef) gefallen lassen mussten.

Kritisiert wurde vor allem, dass sich AUA und ÖIAG zu wenig mit den möglichen Problemen mit der EU-Wettbewerbskommission auseinandergesetzt hätten. Viele der bei der HV anwesenden Aktionäre sahen den Deal mit der Lufthansa schon als gestorben an. Die AUA-Vorstände und Michaelis hoffen weiter auf eine Einigung zwischen der EU und den Deutschen.

HV-Beschlüsse gelten nur, wenn Verkauf noch klappt
Der Termin der HV war Mitte Juni festgesetzt worden – damals glaubte das AUA-Management noch, dass in Brüssel alles glatt gehen würde. Man wollte keine Zeit verlieren, die notwendigen Beschlüsse für den Lufthansa-Einstieg zu fassen.

Angesichts der veränderten Situation brandmarkten viele der anwesenden Anleger die HV gestern als reine Farce. Denn die Beschlüsse gelten nur, wenn die Lufthansa kommt.

Investor Staller: „Scheich heißt heute Mayrhuber“
In Anspielung auf den missglückten Einstieg des Investors Al Jaber sagte Investor Staller: „Der Scheich heißt heute offenbar Mayrhuber.“ Dass der Lufthansa-Chef dem Treffen fernblieb, erboste viele. Er habe offenbar „nicht den Anstand“, sich den Anlegern zu stellen. Michaelis hatte die Vertreter des Lufthansa-Konzerns zuvor entschuldigt.

Kapitalerhöhung und neue Aufsichtsräte beschlossen
„Auf Vorrat“ beschlossen wurde von den AUA-Aktionären gestern eine kleine Kapitalerhöhung über 132,2 Mio. Euro (die 500 Mio. staatliche Kapitalspritze waren nicht Thema). Außerdem wurden Satzungsänderungen fixiert, die auch unter dem Dach der Lufthansa den Erhalt der Marke Austrian und der Firmenzentrale in Wien garantieren sollen. Und ein möglicher künftiger Aufsichtsrat unter Vorsitz von Wolfgang Mayrhuber wurde bestellt.

AUA-Betriebsräte bekriegen sich
Der Kampf um die AUA schwappt nun auch auf die eigene Belegschaft über. Hinter den Kulissen ist ein heftiger Streit zwischen Tyrolean- und AUA-Betriebsrat ausgebrochen. Maria Gstaltmeyr, Betriebsratsvorsitzende der Tyrolean, griff gestern den AUA-Personalvertreter Alfred Junghans frontal an: „Aus Angst um seine eigene Zukunft verhindert Junghans mit seinen gebetsmühlenartig verbreiteten Unwahrheiten Entwicklung und Effizienz im AUA-Konzern.“ Er habe jahrelang Missstände mitgetragen und entscheidend beeinflusst.

Junghans hatte in einem TT-Interview die „unnötigen Doppelstrukturen“ der Tyrolean kritisiert. In Tirol sei eine „geschützte Werkstätte“ entstanden, so Junghans.

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