Auch das dritte Quartel bescherte der AUA ein massives Minus: Die Airline rechnet nun mit einem Verlust für 2008 in Höhe von 125 Millionen Euro.
Wie befürchtet ist die noch zu 41,6 Prozent dem Staats gehörende Austrian Airlines (AUA) nach dem dritten Quartal 2008 noch tiefer in den roten Zahlen gelandet. Der Verlust belief sich nach neun Monaten auf 65,1 Mio. Euro. Dies teilte die Airline am Dienstag früh mit. Im Jahr zuvor war für diesen Zeitraum ein Gewinn (Periodenergebnis) von 20,6 Mio. Euro ausgewiesen worden.
125 Millionen Euro
Eine neuerliche Gewinnwarnung gab es zwei
Wochen nach der letzten Prognoserevision nicht: Der Vorstand rechnet für das
Gesamtjahr 2008 mit einem Jahresverlust "vor Sondereffekten" von
100 bis 125 Mio. Euro.
Im dritten Quartal 2008 lag der Nettoverlust (negativer Periodenüberschuss) bei 16,4 Mio. Euro, im Jahr zuvor gab es in diesem Jahresabschnitt einen Gewinn von 29,2 Mio. Euro.
Das operative EBIT war heuer im Drittquartal mit -9,4 Mio. Euro negativ, nachdem es hier im dritten Quartal 2007 einen Gewinn von 42,7 Mio. Euro gegeben hatte. Das Neunmonats-Vorsteuerergebnis EBIT war jetzt bis September mit -34 Mio. Euro negativ. Im Vorjahr waren es hier 52,8 Mio. Euro Gewinn gewesen.
Verkauf verschoben
Die Regierung hat am Montag den Verkauf der
AUA bis Jahresende 2008 veschoben. Der Privatisierungsauftrag muss am
morgigen Mittwoch im Ministerrat verlängert werden. Lesen
Sie hier mehr dazu.
"Wir sind zuversichtlich, dass der Privatisierungsprozess positiv abgeschlossen werden kann", schrieb der AUA-Vorstand am Mittwoch zur Zwischenbilanz. "Maßnahmen, die bei einem Scheitern implementiert werden müssten, werden jedoch noch nicht eingeleitet", heißt es, "weil die Chance auf eine erfolgreiche Privatisierung intakt ist und Einschnitte dafür kontraproduktiv wirken könnten."
AUA streicht Flüge
Auch die AUA-Flüge in die indische
Metropole Mumbai (Bombay) werden eingestellt. Die Austrian Airlines gab
diesen Schritt am Dienstag Vormittag bekannt. Die Strecke kann auf Sicht
nicht gewinnbringend beflogen werden.
Die Einstellung dieser Strecke erfolgt mit 1. März 2009. In Folge einer drastischen Überkapazität zwischen den europäischen Flughäfen und der südwestindischen Stadt, der sich abschwächenden Wirtschaft Indiens sowie den Auswirkungen der Finanzmarktkrise in Europa sei "dieser Strecke die Grundlage einer profitablen Bedienung auch mittelfristig entzogen", teilte die AUA mit.
Damit werde eine weitere der insgesamt sechs Boeing 767 nicht mehr auf der Langstrecke eingesetzt. Offen sei derzeit die Verwendung des freigestellten Flugzeuges.
London, Luxemburg und Riga gestrichen
Nach Angaben der AUA kann
"diese notwendige Kapazitätsreduktion" von Bombay mit "kleineren
Netzanpassungen auf der Mittelstrecke" ohne weiteren Mitarbeiterabbau
kompensiert werden. Bereits gestrichen wurde in diesem Jahr die Bedienung
von London-City, Luxemburg und Riga sowie die Langstrecke nach Chicago.