Der Ausfall führte zu einem weltweiten Chaos im Luftverkehr.
Ein Ausfall des zentralen Lufthansa-Check-In-Systems hat am Mittwoch weltweit zu Verzögerungen bei der Abfertigung sowie zu Verspätungen und einzelnen Flugausfällen geführt. Das System kam kurz vor 4.00 Uhr während eines routinemäßigen Software-Updates zum Stillstand, wie Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow sagte.
Aus noch nicht geklärten Gründen sei ein Betriebssystemfehler am zentralen Rechner des Abfertigungssystems aufgetreten. Der Server konnte um 08.00 Uhr wieder gestartet werden, aber das elektronische Einchecken funktionierte erst ab 13.30 Uhr wieder.
Händische Abfertigung
An dem Abfertigungssystem hängen
international zahlreiche Airlines, unter anderem auch die AUA, die in Wien
ebenfalls händisch abfertigen musste, wie Sprecher Michael Braun sagte. Die
Folge waren in Wien etwa halbstündige Verspätungen. Braun sagte, der Ausfall
habe etwa von 6.00 bis 12.00 Uhr gedauert. Am Nachmittag liefen die Systeme
wieder.
Schlangen wie zur Hauptreisezeit
Wegen des Systemausfalls musste
die Lufthansa weltweit auf manuelles Einchecken umstellen - "mit Stift
und Zettel, wie in der Zeit vor den Computern", wie der Sprecher sagte.
An den Schaltern bildeten sich Schlangen wie zur Hauptreisezeit. Die
Verspätungen beliefen sich nach Lufthansa-Angaben auf durchschnittlich eine
Stunde. Ein gutes Dutzend Flüge auf stündlich angeflogenen Strecken fiel
aus, wie Jachnow mitteilte. Die Fluggäste seien aber alle weggekommen.
Vor den Check-In-Schaltern, wie hier in Frankfurt, bildeten sich lange
Warteschlagen. (c) APA
Die Gepäckunterlagen mussten ebenfalls per Hand ausgefüllt werden. Die Passagiere mussten ihre Koffer und Taschen zur Sicherheit noch einmal identifizieren. Das führte dazu, dass Gepäckstücke nicht rechtzeitig eingeladen werden konnten. Die Fluggäste bekamen sie nachgeschickt.
Die Lufthansa setzte "weit mehr als 100 Mitarbeiter" zusätzlich ein, um die Probleme zu bewältigen. Das Unternehmen empfahl Kunden, die Möglichkeiten zum Check-In im Internet auf lufthansa.com zu nutzen.
Vor fast genau fünf Jahren, am 23. September 2004, war das elektronische Abfertigungssystem der Lufthansa schon einmal von einem Systemfehler lahmgelegt worden. Damals mussten 33 Verbindungen mit 3.000 Fluggästen gestrichen werden.