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AUA-Mitarbeiter auf den Barrikaden

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Die Arbeitnehmer werfen dem Management vor, es hätte die Verhandlungen am Montag platzen lassen. Nächste Woche soll es wieder Gespräche geben.

Bei der AUA gehen die Wogen nicht nur wegen des bevorstehenden Verkaufs der Airline ins Ausland hoch. Zu Wochenbeginn scheiterten die routinemäßig anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 3.500 kaufmännischen und technischen Angestellten.

Deshalb ließ Betriebsrats-Chef Alfred Junghans am Mittwoch, die Muskeln spielen: 596 Beschäftigte fanden sich zu einer Protestversammlung vor der AUA-Zentrale am Flughafen Wien ein. Sie fordern die am 1. November fälligen Gehaltserhöhungen ein und fürchten arbeitsrechtliche Verschlechterungen etwa bei der Mitbestimmung über Schichtdiensteinteilungen. „Als Vorleistung an den wahrscheinlichen neuen AUA-Eigentümer, die Lufthansa, sollen wir bluten“, brachte bei der Veranstaltung ein Mitarbeiter die Stimmung auf den Punkt.

Neue Verhandlungen
AUA-Chef Alfred Ötsch wollte dem Vernehmen nach kurz vor der Versammlung noch einlenken. Doch da war die Stimmung bereits vergiftet. Die Belegschaftsvertreter hatten den Eindruck gewonnen, die Firmenleitung würde nur pro forma verhandeln. „Der Vorstand betreibt eine Politik der verbrannten Erde. Die Verhandlungen waren darauf angelegt, dass es kein Ergebnis gibt“, kritisierte Betriebsrat Junghans. Die Geschäftsleitung stellte baldige weitere Verhandlungen Anfang nächster Woche in den Raum.

Leichte Präferenz für S7
Gespalten zeigten sich die Mitarbeiter am Rande der Versammlung über ihren künftigen Wunsch-Eigentümer für die AUA. Eine Mehrheit lehnte in informellen Gesprächen die Lufthansa ab. Diese müsse wegen Streckenüberschneidungen Routen einstellen und könne Teile der Verwaltung nach Frankfurt verlagern, was in Wien Jobs koste. Von der russischen S7 hingegen wird erwartet, dass sie die AUA-Infrastruktur stark nutzen werde. Die AUA-Technik gilt international als vorbildlich.

Kein Streik
Trotz der kämpferischen Töne des Betriebsrats wird derzeit nicht an einen Streik gedacht. Die Belegschaft der AUA fordert 4 % mehr Lohn, der Vorstand bietet eine Erhöhung um 3,7 % an.

Datenraum für AUA-Bieter eröffnet
Bei der AUA hat die so genannte Due Diligence Phase begonnen. Der Datenraum ist geöffnet, die auf der Shortlist gereihten Bieter der ersten (unverbindlichen) Angebotsrunde sind dabei, die Braut auf Herz und Nieren zu checken.

Einblick in die sensiblen Daten bekommen demnach Lufthansa, Air France-KLM und die russische S7. Die Russen sollen Indiskretionen zufolge das beste vorläufige Angebot gelegt haben. Bis 21. Oktober müssen die verbindlichen Angebote beim Privatisierungsberater der Staatsholding ÖIAG, Merrill Lynch, eingereicht sein.Mit der eingehenden wirtschaftlichen Prüfung können sich die Bieter und deren Investmentberater ein genaueres Bild zum Kaufpreis für die AUA (Austrian Airlines) machen. Die verbindlichen Angebote müssen jedenfalls nähere Preisindikationen beinhalten.

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