Bis Freitag sind Kaufinteressenten aufgerufen, unverbindliche Angebote für die zum Verkauf stehende Austrian Airlines (AUA) zu unterbreiten.
AUA-Chef Alfred Ötsch zeigte sich am Mittwoch "sehr froh", dass im bisherigen Prozess "großes Interesse" bestehe und damit die Chance, einen Partner zu bekommen, mit dem man Ergebnissynergien im Sinn des Privatisierungsauftrags erreichen könne.
Keine Verlängerung der Frist
Der Privatisierungsauftrag für
die AUA gilt offiziell bis Ende Oktober. Auf eine mögliche Verlängerung,
falls Eigentümerverteter und Berater mit den Verkaufsverhandlungen nicht
fertig würden, will die AUA-Spitze nicht bauen.
"Enger Zeitplan"
Vor Beginn eines internationalen
Luftfahrtsymposiums in Wien sprach Ötsch von einem "engen Zeitplan".
Der sei durch die politische Situation vorgegeben und werde zügig
abgearbeitet. Man habe sich diesen Zeitplan nicht ausgesucht. "Der ist
gegeben." Ein derart enger Zeitrahmen habe aber auch etwas Gutes,
findet Ötsch.
Bis wann er wissen werde, wer der Partner ist? "Ende Oktober wissen wir, wer der Partner ist", so der AUA-Chef.
Ob unter den Bietern sein Wunschpartner dabei sei, wurde Ötsch weiters gefragt: "Ja", antwortete der AUA-Chef - um gleich danach zu versichern, dass er keinen Wunschpartner habe.
Lufthansa als Favorit
In der Branche gilt die deutsche Lufthansa
als Favorit des Vorstands und vom Start weg als aussichtsreich. Beim
Luftfahrtsymposium ist auch Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber in Wien. Zum
Interdesse der Lufthansa an der AUA wollte sich Mayrhuber (gebürtiger
Österreicher) zu Veranstaltungsbeginn auf Journalistenfragen nicht äußern.
Beim "Familienfoto" der Symposiums-Teilnehmer achteten Ötsch und
Mayrhuber offenbar auch peinlich darauf, nicht nahe beieinander zu stehen.
Keine Job-Sorgen
Zu Job-Sorgen und Bedenken der AUA-Belegschaft
meinte Vorstandschef Ötsch, dass hier zwischen Belegschaft und
Belegschaftsvertretung zu unterscheiden sei. Die Gefahr, dass AUA und
Flughafen Wien zurückgestutzt würden, "sehe ich mit dem
Partner nicht", sagte Ötsch. Genau das gelte es ja durch den Partner zu
verhindern.
Über Details des Verkaufsprozesses wollte sich Ötsch nicht äußern. Ein "Detail" ist für ihn auch die Frage, ob der neue Partner mit einer Mehrheit oder nur minderheitlich einsteigen würde.