Einigung

AUA-Übernahme ist fix

27.07.2009

Die Nachricht über die De-facto-Einigung der Lufthansa mit der EU-Kommission zur geplanten AUA-Übernahme sorgte bei Regierung und AUA für Erleichterung.

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© APA/Robert Jaeger
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Nach Einschätzung von AUA-Aufsichtsratschef Peter Michaelis "zeichnet sich eine Einigung zwischen Lufthansa und Kommission ab“. Finanzminister Pröll ist sich zudem "sicher, dass es bei dem 500-Mio.-Euro-Zuschuss der Republik bleibt und somit nicht nachgebessert werden muss“. Das AUA-Vorstandsduo Peter Malanik und Andreas Bierwirth wiederum zeigte sich ebenfalls zuversichtlich, dass der Deal nun vor einem Abschluss steht. Die AUA werde durch den Beitritt zum Lufthansa-Konzern deutlich gestärkt, sagen sie. Und: "Unsere Liquidität reicht bis über das Jahresende hinaus, selbst wenn sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessern sollte.“

AUA muss ihren Anteil an Ukraine-Airline abgeben
Im Gegenzug dafür, dass die AUA von der Republik Österreich 500 Millionen bekommen hat, verlangt die EU allerdings Zugeständnisse. So muss sich die AUA etwa von ihrem 22,5-Prozent-Anteil an der Ukraine International Airlines, an der sie seit 1996 beteiligt ist, trennen, heißt es in EU-Kreisen. Auch weitere Beteiligungen müssen abgegeben werden.

Einigung auch beim Poker um Flüge
Entscheidend für den Durchbruch bei den Verhandlungen mit der EU-Wettbewerbskommission war, dass die Lufthansa einen neuen Antrag zur AUA- Übernahme eingereicht hat. Dabei gibt es offenbar auch neue Zugeständnisse, was Slots (Landerechte) anbelangt. Die Lufthansa will etwa Frankfurt-Slots abgeben. Einen davon bekommt NIKI, der dann dreimal (derzeit zweimal) Wien-Frankfurt fliegen kann. Auch bei anderen Strecken konnten sich Lufthansa und EU auf einen Kompromiss einigen.

So sieht der weitere Fahrplan aus

  • Bis Mittwoch Abend müssen die Konkurrenten das neue Lufthansa-Angebot geprüft und an die EU zurückgeschickt haben.
  • Bis Mitwoch Abend wird ebenfalls entschieden, ob die Lufthansa ihr Übernahmeangebot wie vorgesehen bis 31. August verlängern darf (ein Ja gilt als sicher).
  • Die EU-Kommission hat angekündigt, bis zum 31. Juli zumindest eine informelle Entscheidung zu treffen.
  • Als wahrscheinlich gilt, dass die EU schon kurz darauf auch eine eine formelle Entscheidung zum neuen Übernahmeangebot der Lufthansa treffen wird.

Dass der Deal schließlich bis Ende August finalisiert werden kann, ist also mehr als wahrscheinlich. Bereits im Herbst könnte die AUA dann unter dem Dach der deutschen Lufthansa fliegen.

Neue "LuftAUA" hat rotweißrote Heckflosse
Marke und Logo der Fluglinie bleiben jedenfalls erhalten. „Rein optisch wird es für die Passagiere keine Änderungen geben“, so eine AUA-Sprecherin zu ÖSTERREICH.

Einchecken wie immer
Auch beim Check-In am Flughafen Wien werde sich nichts ändern: "Die Passagiere werden auch nach einer Übernahme durch die Lufthansa auf den Flughäfen an einem AUA-Schalter und nicht an einem Lufthansa-Schalter einchecken“, heißt es.

Es kann aber sein, dass auf einigen internationalen Flughäfen AUA-Passagiere künftig bei der Lufthansa einchecken, heißt es in der Branche.

Do&Co kocht auf
Beim Catering werde man laut AUA die Kooperation mit Do&Co aufrechterhalten. Die Vereinfachung der Speiseauswahl bei Kurzstreckenflügen aus Kostengründen bestehe bereits seit Anfang Juni und werde nicht auf Langstreckenflüge ausgeweitet, so die AUA.

Harter Job-Abbau
Bei den Mitarbeitern wird es allerdings harte Einschnitte geben. Wobei die Maßnahmen nicht unbedingt mit der Lufthansa in Zusammenhang stehen, sondern damit, dass die AUA besonders hart unter der Luftfahrt-Krise leidet. Bereits drei Sparprogramme hat die AUA heuer bekannt gegeben.

200 Millionen Euro sollen in den nächsten 12 Monaten über den Abbau von rund 1.000 der 8.000 Mitarbeiter eingespart werden, rund 300 davon in Vertrieb und Flugplanung. Bis zu 400 Stellen entfallen auf die AUA-Tochter Austrian Arrows

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