Die Austrian Airlines (AUA) verschiebt ihre Kollektivvertragsverhandlungen auf die Zeit, wenn der künftige Partner für die Airline gefunden ist.
Die zuständige Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hätten sich auf diesen Schritt geeinigt. In der Zwischenzeit wurden auch erste Gerüchte über den Übernahmepreis. Laut Börsianern will die deutsche Lufthansa rund 8,00 Euro pro Aktie bieten. Lufthansa bestätigte diese Zahl vorerst nicht.
3.400 Mitarbeiter betroffen
Nach dem ursprünglichen Zeitplan
hätten die KV-Verhandlungen für die kaufmännisch-technischen Mitarbeiter der
AUA bereits am Dienstag beginnen sollen, davon betroffen sind 3.400
Mitarbeiter - ohne fliegendes Personal und ohne Tyrolean-Mitarbeiter, die
einen eigenen KV haben. Zuvor hatte die GPA in einem Schreiben an den
Fachverband darauf hingewiesen, dass der im Auftrag der Bundesregierung
eingeleitete Verkaufsprozess kaum dazu geeignet sei, "noch rasch vor
bzw. in zeitlichem Zusammenhange mit dieser Unternehmensveränderung massive
kollektivvertragliche Verschlechterungen zu verhandeln" und daher
ersucht, "zum gegenwärtigen Zeitpunkt von Gegenforderungen noch vor
Verhandlungsbeginn Abstand zu nehmen".
Noch kein Zeitdruck
Für die AUA ist Verhandlungsführer Richard
Piller, zuständig für den Bereich Human Resources, auf den Vorschlag
eingegangen - "obwohl von massiven Verschlechterungen ohnehin nicht die
Rede sein" könne. Es gebe keinen Zeitdruck, weil der bestehende
Kollektivvertrag bis 1. November 2008 Gültigkeit habe und auch die
Herbstlohnrunde noch nicht begonnen habe.
Ziel sei es, "dem neuen Partner alle Möglichkeiten offen zu halten, um die im Privatisierungsauftrag gewünschten Standort- und Arbeitsplatz-Sicherungmaßnahmen umsetzen zu können". Es spreche einiges dafür, die Unternehmenspositionen derzeit nicht zu verhandeln, gleichzeitig könne man aber auch über die Forderungen der Gewerkschaft "nicht sinnvoll entscheiden".