Sollte die Lufthansa zu viele Flüge aufgeben müssen, rechnet sich die AUA-Übernahme nicht mehr. Jetzt wird beinhart gepokert.
Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber will es offenbar ganz genau wissen. Im Poker mit der EU-Wettbewerbskommission geht es zwar nur mehr um fünf Flugrechte für die Destinationen Frankfurt und Genf, nachgeben will die Lufthansa aber derzeit nicht. Und auch die EU-Kommissarin Neelie Kroes will offenbar hart bleiben.
Insider sagen, dass für die Lufthansa jeder verlorene Flug den AUA-Deal teurer macht. Und irgendwann rechnet sich die Sache nicht mehr. Daher wird bis zur letzten Sekunde gepokert.
Dass es in letzter Sekunde – also noch vor dem 31. Juli – zu einem Durchbruch kommt, wird aber in Verhandlungskreisen als durchaus realistisch erachtet. Wenn nicht, wird es für die AUA eng. Denn die deutsche Airline hat das Recht aus dem Deal auszusteigen, wenn es bis Ende Juli keine Entscheidung der EU gibt.
Die EU richtet sich auch danach, was die Konkurrenz sagt. Airliner Niki Lauda warnt etwa vor Lufthansa-Monopolen auf bestimmten Strecken, weil dann die Tickets massiv teurer werden.
Airline fliegt auf extrem hartem Sparkurs
Das scharfe
Sparprogramm der AUA ist jedenfalls auch eine Vorleistung für den
Lufthansa-Deal. Dass etwa rund 400 Jobs im Vertrieb gestrichen werden,
erscheint durchaus logisch – es gibt ja dann Lufthansa-Mitarbeiter dafür.
Auch die Stilllegung von 18 Flugzeugen der AUA-Tochter Austrian Arrows (früher Tyrolean) muss in Zusammenhang mit der Lufthansa betrachtet werden. In Summe will der AUA-Vorstand bis 2010 rund 1.000 der knapp 8.000 Stellen streichen. Dabei werde es auch Kündigungen geben, hieß es Ende dieser Woche.
Sollte der Lufthansa-Einstieg nicht klappen, droht allerdings ein weit schärferes Sparprogramm. Dann muss die AUA um 30 Prozent schrumpfen, so der AUA-Vorstand.