Jetzt wird auch noch das Lieblingsfleisch der Österreicher - das Schweinefleisch - teurer. Die Futtermittelkosten explodieren.
Die Grillsaison könnte sich für die Österreicher empfindlich verteuern. Die Erzeugerpreise klettern seit Mitte April in die Höhe, hätten inzwischen aber eine vorübergehende Verschnaufpause eingelegt, erklärte der Chef der Schweinebörse, Johann Schlederer. Für den Sommer und das kommende Jahr prognostizierte der Experte aber "deutliche Zunahmen", die zwischen 10 und 15 Prozent liegen könnten. Im Handel werden die Preise im Juli steigen, erwartet Feinkosterzeuger Karl Schirnhofer.
Stärkerer Anstieg als sonst
Generell, so Schlederer, seien
die Schweinepreise im Frühjahr immer "im Steigen", aber heuer sei der
Anstieg etwas stärker als sonst. Als Gründe für diese Entwicklung wurden die
gestiegenen Futtermittelkosten und das verringerte Angebot genannt. Für das
heurige Jahr rechnet der Experte mit einem Produktionsrückgang zwischen 1
und 2 Prozent. Nächstes Jahr soll der Rückgang zwischen 4 und 5 Prozent
ausmachen.
Bauern profitieren
Während die Konsumenten unter den steigenden
Preisen stöhnen, profitieren die Bauern von der derzeitigen Entwicklung. Die
europäische Schweineproduktion habe schwierige Zeiten hinter sich gehabt,
erklärte ein Fachmann der Landwirtschaftskammer. Es hätte Berichte gegeben,
wonach Produzenten je Schwein zwischen 20 und 30 Euro Verlust verzeichnet
haben. Momentan liegt der Schweinebasispreis laut Schlederer bei 1,51 Euro
je Kilo Schlachtgewicht. Zu Jahresbeginn lag der Basispreis bei 1,18 Euro.
Erhöhungen zwischen 8 und 12 Cent
Inzwischen haben die
Fleischwarenhersteller im vergangenen Monat bei den Lebensmittelketten ihre
Preisforderungen deponiert. "Es geht um Erhöhungen zwischen 8 und 12
Prozent", sagte Karl Schmiedbauer, Eigentümer des Wurstproduzenten Wiesbauer
und stellvertretender Obmann der Fleischwarenindustrie.