Ein Top-Trader der staatlich gestützten Bank besteht auf seinen Bonus.
Ein mögliches 100-Millionen-Dollar-Gehalt (70 Mio. Euro) für einen Händler des massiv staatlich gestützten US-Finanzkonzerns Citigroup sorgt für Wirbel. Und das ausgerechnet kurz bevor US-Banken dem neuen Gehaltsbeauftragten der amerikanischen Regierung ihre Pläne für Top-Vergütungen vorlegen müssen.
Der Chef der Energie- und Rohstoff-Handelssparte der Citigroup habe bereits mit seiner Kündigung gedroht, wenn sein Riesen-Bonus nicht ausgezahlt werde, berichtete das "Wall Street Journal". Der Bereich fährt für die zu den größten Verlierern der Finanzkrise zählende Bank überdurchschnittlich hohe Gewinne ein.
Zwickmühle
Die Citigroup ist damit in der Zwickmühle. Zahlt
sie das Mega-Gehalt aus, riskiert sie einen öffentlichen Skandal und einen
schweren Konflikt mit der Regierung. Ein Gehaltsstreit mit dem Händlerchef
und seinem Team könnte die Bank aber teuer kommen - und bei einer Kündigung
des Star-Traders hohe Gewinne kosten.
Der Händler hatte bereits 2008 mehr als als 100 Mio. Dollar erhalten. Für 2009 könnte der Bonus angesichts guter Geschäfte seiner Sparte wieder so hoch ausfallen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider.
Die Citigroup wurde vom US-Steuerzahler bisher mit 45 Mrd. Dollar an direkten Hilfen und mehr als 300 Mrd. Dollar an Garantien gestützt. Bis Mitte August müssen die sieben größten vom Staat gestützten US-Banken dem Gehaltsbeauftragten des Finanzministeriums ihre Pläne vorlegen.