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Aufschrei in der Politik wegen Postämter-Schließungen

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Dass die Post 300 bis 400 weitere Postämter zusperren will, führt zu Empörung bei Oppositionspolitikern, aber auch auf Länderebene.

BZÖ und FPÖ fordern Staatshilfe auch für die Post. Die Grünen wollen, dass die Minister Faymann und Molterer bei Post und ÖIAG "endlich durchgreifen".

SPÖ gegen Schließungen
In Kärnten hat sich heute der SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Passegger gegen eine Schließung von Postämtern in Kärnten ausgesprochen. Postämter dienten wie Nahversorger dem Erhalt der örtlichen Infrastruktur. Vor allem im ländlichen Raum eine Notwendigkeit. Gerade älteren Menschen sei es oft nur schwer möglich, sich in umliegende Gemeinden mühen zu müssen, um ein Paket aufzugeben. Die Jobs in den Postämtern gelte es unbedingt zu bewahren.

ÖVP protestiert
"Wenn die Post weitere 400 Filialen schließt, dann wird in weiten Teilen des Landes die ländliche Entwicklung massiv geschwächt", monierte der ÖVP-Konsumentenschutzsprecher Johann Rädler. Bereits in der Vergangenheit seien Konsumenten, vor allem außerhalb der Ballungszentren, mit "zahlreichen Einschnitten im Postbereich" konfrontiert gewesen. Weitere Schritte in diese Richtung seien inakzeptabel.

BZÖ empört
Für den designierten Kärntner BZÖ-Landesobmann Uwe Scheuch gilt es, die angekündigten "Schließungsexzesse" abzuwehren. In Kärnten dürfe es keine weiteren Schließungen von Postämtern geben. Österreichweit stünden unzählige Arbeitsplätze auf dem Spiel. Da müsse die Bundesregierung eingreifen: "Statt den Finanzhaien und Spekulanten Millionen in den Rachen zu werfen, soll das Geld lieber zur Stärkung des ländlichen Raums verwendet werden." BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz forderte eine sofortige Offenlegung der betroffenen Standorte. Er verwies zudem auf das Mitspracherecht der Landeshauptleute bei geplanten Postämterschließungen gemäß der Postverordnung.

FPÖ: Staat muss helfen
FPÖ-Infrastruktursprecher Harald Vilimsky sprach von einer "handfesten Kampfansage" der Post. Zudem sei auch einmal die Wahrheitsliebe von Post-Chef Wais zu hinterfragen. Dieser habe kürzlich erst verlautbart, keine weiteren Filialen zuzusperren. Statt die Post zu Tode zu sparen, müsse der Staat ihr nun unter die Arme greifen, damit diese überlebensfähig bleibe, so die FPÖ.

Grüne gegen "Zusperrkonzert"
Das "Zusperrkonzert" bei der Post kritisieren auch die Grünen scharf. Das Management wolle fast ein Drittel der verbliebenen Postämter zusperren, die Tarife am Land massiv erhöhen und beim Personal sparen. "Zugleich schreibt das Unternehmen Riesen-Gewinne und bietet zweistellige Dividendenrenditen. Und die Gehälter der Post-Spitze haben Rekordniveau, ähnlich wie bei der ÖIAG", empörte sich die Grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser. Sie ortet "krasse Missverhältnisse", während bei der Post "enorme Grauslichkeiten" drohten. Sie fürchtet, dass die Post "die AUA zum Quadrat" wird.

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