Der Klavierbauer wandert nach Wiener Neustadt ab. Nur der Firmensitz in der Bösendorferstraße bleibt erhalten.
Der traditionsreiche Wiener Klavierbauer, den die ehemalige Gewerkschaftsbank BAWAG an den japanischen Musikkonzern Yamaha verkauft hat, wird im Laufe des ersten Quartals 2010 Verkauf und Verwaltung von Wien-Wieden in den Produktionsstandort Wiener Neustadt integrieren. Der Firmensitz in der Bösendorferstraße soll aufrecht bleiben. Für jene Mitarbeiter, die aus triftigen Gründen diesen Schritt nicht mitgehen können, sollen nicht näher bezeichnete "Übergangshilfen" geschaffen werden.
Absicherung des Standortes Österreich
Die geplante
Zusammenlegung sei ein wichtiger Schritt zur Konsolidierung des Unternehmens
und zur Absicherung des Standortes Österreich, teilte Bösendorfer am
Mittwochabend mit. Darüberhinaus werde sie eine "substanzielle Einsparung an
Fixkosten" ermöglichen. Die Belegschaft sei am Mittwoch von der geplanten
Organisationsmaßnahme unterrichtet worden. In den kommenden Monaten werden
vorhandene Büroräume in der Fabrik adaptiert.
Weiterhin Konzerte im "Bösendorfer Saal"
Das
Engagement des Klavierhauses in den Wiener Konzertsälen sowie im
musikalischen Lehrbetrieb der Hauptstadt werde auch nach 2010 unverändert
fortgesetzt, heißt es weiter. Dazu werde eine Flotte an Leihinstrumenten vor
Ort bereit stehen. Bis Ende März kommenden Jahres werden weiterhin
Konzertveranstaltungen im "Bösendorfer Saal" stattfinden. Über die
Fortsetzung dieser Einrichtung laufen derzeit konkrete Gespräche.
Vor allem aber werde der Bösendorfer Stadtsalon, der seit 1913 im renommierten Wiener Musikverein geführt wird, weiterhin ein Herzstück des Klavierunternehmens und erste Adresse Wiens für Liebhaber der Klaviermusik bleiben. "Der Bösendorfer Stadtsalon wird auch in Zukunft repräsentative Verkaufsadresse sein und als Ort der Begegnung für Musikfreunde offen stehen", so das Unternehmen.