Zerschlagung

Aus für Ex-Meinl-Firma Airports

22.04.2009

Im Jahr 2008 machte Airports International fast 175 Millionen Euro Verlust. Bereits am Dienstag wurde Meinl Power liquidert.

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© EPA
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Nach dem Aus für die Ex-Meinl-Firma Power International ist nun auch die Zerschlagung der ehemaligen Meinl-Firma Airports International beschlossen worden. Die Airports-Anteilsinhaber stimmten bei einer außerordentlichen Hauptversammlung in Wien für die Ausschüttung der liquiden Mittel und den Verkauf aller Flughafen-Beteiligungen. Der Erlös soll an die Zertifikateinhaber ausgezahlt werden. Alle Vorschläge der seit Juli 2008 agierenden Meinl Bank-unabhängigen Airports-Führung wurden mit deutlicher Mehrheit von über 99 Prozent des anwesenden Kapitals (rund 54 Prozent) angenommen.

Beschlossen wurde die Ausschüttung von 245 Mio. der 360 Mio. Euro derzeit in der Airports-Gesellschaft vorhandenen liquiden Mittel. Es werden also 3,50 Euro pro Zertifikat ausgeschüttet. Der Ausgabepreis der Airports-Zertifikate betrug 10 Euro, am Nachmittag lag der Kurs bei 4,35 Euro.

Weiters sollen die Airports-Flughafen-Beteiligungen (türkischer Flughafenbetreiber TAV, Flughafen Ulan Ude, Flughafen Parma, etc.) über die Investmentbank Goldman Sachs in einem Auktionsverfahren verkauft werden. Der Erlös sowie die verbleibenden Cash-Mittel sollen ebenfalls ausgeschüttet werden. Der Verkauf soll nach Möglichkeit noch heuer abgewickelt werden.

Ende des Meinl-Firmen-Konstrukt an Wiener Börse
Die auf Jersey ansässige und in Wien börsenotierte Meinl Airports war Ende April 2007 als zweite der drei Meinl-nahen Gesellschaften an die Wiener Börse gegangen. Zwei Jahre danach wurde nun ihr Ende fixiert. Die Immobiliengesellschaft Meinl European Land (MEL) ist inzwischen verkauft und heißt Atrium European Real Estate, für die Meinl International Power wurde das Aus beschlossen. Mit der
Liquidierung der dritten früheren Meinl-Firma Airports ist nun das Meinl-Firmen-Konstrukt an der Wiener Börse wohl endgültig beendet worden.

"Zombie-Unternehmen"
Ein Vertreter der Meinl Bank, Nicolas Hill, erhob schwere Gegenvorwürfe: Die neue Führung habe alle Investitionen gestoppt und die Firma zu einem "Zombie-Unternehmen" ohne Zukunftsaussichten gemacht. Das Board habe keine neuen Investitionen getätigt, "obwohl es gute Gelegenheiten gab". Die Beteiligungen seien massiv abgewertet worden, "wer will das jetzt noch kaufen", fragte der Meinl Bank-Vertreter. Die Kündigung des Management-Vertrags durch die neue Führung habe negative Folgen für die Gesellschaft mit sich gebracht, da im neuen Board "niemand etwas vom Flughafen-Geschäft versteht".

Tiefrote Zahlen
Tiefrote Zahlen für die Ex-Meinl-Firma Airports International (MAI/AI) wurden am Mittwoch zu Beginn der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft in Wien veröffentlicht. Gemäß dieser vorläufigen konsolidierten Kennzahlen für 2008 lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) bei minus 174,5 Mio. Euro, der Nettoverlust (nach Abzug Minderheitenanteile) bei minus 174,8 Mio. Euro. Die Ergebnisse widerspiegeln die "außergewöhnlich hohen Abschreibungen bzw. Wertminderungsaufwendungen, die für ein realistisches Bild der Vermögenslage des Fonds notwendig waren".

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