"Nicht tragfähig"
Aus von Quelle Österreich steht bevor
25.11.2009
Das Konzept des Interessenten Martin Lenz ist "nicht tragfähig".
Das Ende des insolventen österreichischen Versandhändlers Quelle dürfte unmittelbar bevorstehen: Das Konzept des potenziellen Interessenten Martin Lenz sei "nicht tragfähig", sagte ein Branchenkenner. Dem Vernehmen nach umfasst das Konzept ein eingeschränktes Sortiment und soll in Österreich, Slowenien, Südtirol und der Schweiz umgesetzt werden. Der Masseverwalter dürfte dem Konzept nicht zustimmen, so der Kenner. Masseverwalter Erhard Hackl war vorerst nicht zu erreichen.
Düstere Zukunft
Die Arbeiterkammer Oberösterreich sieht die
Zukunft auch düster: "Das Ende ist in Sicht", sagte ein Mitarbeiter. Selbst
wen ein Käufer gefunden werde, kaufe dieser das Unternehmen, aber übernehme
nicht die Mitarbeiter. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) wurden vergangenen
Freitag vorsorglich mehr als 1.000 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem zur
Kündigung angemeldet. Frühestens ab 17. Dezember können die Mitarbeiter
gekündigt werden. Die mehr als 90 freien Dienstnehmer sind an diese Frist
aber nicht gebunden und können jederzeit freigesetzt werden.
Beim Linzer Versandhändler wird inzwischen geschaut, wie viele Mitarbeiter für die Frühpension infrage kommen. Ab Montag werden die "pensionsnahen Mitarbeiter" erfasst, sagte Betriebsratschef Felix Hinterwirth. Insgesamt gebe es mehr als 200 Personen (Frauen ab 50, Männer ab 55 Jahre), die in diese Gruppe fallen. Bisher haben sich 600 Mitarbeiter bei der Insolvenzstiftung angemeldet und 200 haben Jobangebote anderer Firmen.
Zukunft der Shops offen
Wie es mit den 175 österreichischen
Quelle-Shops weitergeht, wird am Sonntag bei einem Treffen der Betreiber
entschieden: "Da wird sich unsere Zukunft zu 99,9 Prozent weisen", sagte
Shop-Sprecher Hans-Peter Harder. Zuletzt zeigten sich die selbstständigen
Händler zuversichtlich und kündigten an, auch nach einem Konkurs von Quelle
Österreich weitermachen zu wollen.