Deutsche schaffen so nicht versteuertes Geld in die Heimat.
Der Silber Philharmoniker hat das Potenzial, den deutschen Finanzminister einmal mehr zu ärgern. Denn die Unze Silber ist der Geheimtipp deutscher Anleger, die unauffällig ihr nicht ordentlich versteuertes Geld nach Hause transferieren wollen.
Aufgelegt wurde die ausdrücklich der Geldanlage dienende Münze Anfang 2008. Der Silber Philharmoniker gilt auch als gesetzliches Zahlungsmittel im Wert von 1,50 Euro; am Bankschalter kostet die Münze indessen - schwankend je nach Silberpreis - 11 bis 14 Euro.
Genau diese Differenz zwischen Nennwert und Marktpreis macht die Münze im internationalen Geldverkehr interessant. Denn wer von Österreich nach Deutschland reist, darf 10.000 Euro bei sich tragen, ohne sie zu deklarieren. Daher kann jeder mehr als 6.000 "Silber Philharmoniker" über die Grenze schaffen - pro Übertritt mehr als 110.000 Euro.
Münze kommt mit der Herstellung kaum hinterher
Laut
Marketingsprecher Bernhard Urban von der Münze Österreich habe sich der
Philharmoniker bereits "zum absoluten Renner" entwickelt, vor allem Deutsche
griffen gern zu. Mittlerweile kommt man sogar mit dem Prägen nicht mehr
nach. Wer bei der Oberbank in Salzburg das klingende Silber kaufen will,
muss bis zu vier Wochen warten, berichtet Spiegel Online. Hatte die Münze
Österreich im Februar 2008 mit dem Verkauf von drei, höchstens fünf
Millionen Geldstücken gerechnet, so waren Ende 2008 fast acht Millionen
unter die Leute gebracht. Und 2009 sind schon fast fünf Millionen Stück
erworben oder bestellt worden.