Der Verein für Konsumenteninformation hetzt den Finanzberater wegen "systematischer Fehlberatung".
Der Verein für Konsumenteninformation hat eine zweite Sammelklage für 142 mutmaßlich Geschädigte mit einem Streitwert von rund 2 Mio. Euro gegen den Finanzdienstleister AWD eingebracht. Die erste Sammelklage für 125 Geschädigte mit einem Streitwert von rund 2 Mio. Euro wird am 22. Oktober erstmals am Handelsgericht Wien verhandelt.
Systematisch falsch beraten
Der Vorwurf des VKI lautet, der AWD
habe durch systematische
Fehlberatungen beim Verkauf von Aktien der Immofinanz konservativen
Anlegern die Aktien als "so sicher wie ein Sparbuch" verkauft und satte
Provisionen verdient. Die Anleger aber haben empfindliche Verluste erlitten.
AWD hat stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.
AWD "hofft auf Verjährung"
"Der AWD wirbt damit,
aus Fehlern zu lernen. Das wäre nur zu begrüßen. Doch dazu gehört auch, dass
man für Fehler der Vergangenheit einsteht und zu einer raschen Lösung
findet", fordert Peter Kolba vom VKI. "Wir haben dem AWD angeboten, unsere
Vorwürfe in einem Musterprozess - der Sammelklage 1 - gerichtlich zu klären
und für den Rest der Fälle einen Verjährungsverzicht abzugeben. Das hat der
AWD jedoch bislang abgelehnt. Ich habe den Eindruck, der AWD will sich in
die Verjährung der Ansprüche flüchten." Daher werde der VKI weitere
Sammelklagen einbringen, um die Verjährung von Ansprüchen zu verhindern und
eine gerichtliche Klärung herbeizuführen.