Jumbo-Ehe geplatzt
BA und Qantas fusionieren nicht
18.12.2008
Die Jumbo-Ehe am Himmel ist geplatzt. Auch ein Zusammengehen mit der Iberia wird nicht stattfinden.
Die britische Fluggesellschaft British Airways und die australische Qantas Airways haben ihre Gespräche über eine Fusion zu einem globalen Konzern ohne Ergebnis beendet. Ein Zusammenschluss hätte zwar langfristig Vorteile, dennoch sei in wichtigen Fragen keine Einigung erzielt worden, befanden beide Fluggesellschaften.
Die bisherige Zusammenarbeit bei Verbindungen zwischen Großbritannien und Australien im Rahmen der Flugallianz oneworld wird fortgesetzt.
Pensionen und Anteile
Als Hürde für eine Fusion hatten u.a.
Verbindlichkeiten der BA für Pensionen in Milliardenhöhe gegolten. BA wollte
zudem nicht, dass Qantas mehr als 50 Prozent des gemeinsamen Unternehmens
gehört, obwohl die australische Fluglinie den größeren Marktwert besitzt.
Zudem hatte sich die Qantas-Spitze gegen eine mögliche Dreier-Fusion mit der
spanischen Fluglinie Iberia ausgesprochen.
Dreier-Fusion ungeliebt
Bereits seit Monaten hatte BA mit den
Spaniern über eine Fusion verhandelt. Nach Bekanntwerden der Gespräche mit
den Australiern Anfang Dezember hatte BA-Chef Willie Walsh sogar einem
Dreier-Bündnis eine Chance gegeben. Neben Qantas hatte aber auch Iberia
Bedenken dagegen angemeldet.
Qantas-Chef Alan Joyce wollte, dass sich die BA für eine der beiden Fluglinien als Partner zu entscheiden, weil ein Dreier-Bündnis nicht funktionieren würde. Iberia-Chef Fernando Conte hatte sich irritiert über die Fusionsgespräche zwischen BA und Qantas gezeigt, weil er erst eine Stunde vor Verkündung der Fusionsüberlegungen von Walsh darüber informiert wurde. Einen Zusammenschluss aller drei Airlines hatte Conte als zu komplex bezeichnet.
Schwieriges Jahr 09
Schon seit Monaten gibt es in der Branche
einen Trend zu Fusionen. Wegen der Rekordölpreise im Sommer und der
Finanzkrise waren zahlreiche Fluglinien ins Schlingern geraten. Für das
kommende Jahr werden hohe Verluste erwartet. BA hatte im ersten
Geschäftshalbjahr einen Einbruch beim Vorsteuergewinn um fast 92 Prozent auf
52 Mio. Pfund (56,6 Mio. Euro) verzeichnet.