Ticket-Preise
Bahn und Bus werden teurer
11.12.2006
Die Fahrscheine für Bus und Bahn im Nahverkehr werden 2007 teilweise empfindlich teurer werden. Als Gründe nennen die Verkehrsverbünde vor allem die gestiegenen Energiekosten.
In Oberösterreich steigen die Bus- und Bahn-Preise mit Jahreswechsel um 4 bis 5 Prozent, in Vorarlberg werden die Tarife mit 1.1.2007 um knapp 2 Prozent angehoben.
In dem mit 800 Millionen Fahrgästen pro Jahr größten Tarifverbund, dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) sollen die Preise laut "Niederösterreichischen Nachrichten" wie schon heuer auch im nächsten Jahr um durchschnittlich 4 Prozent steigen. Einem VOR-Sprecher zufolge fällt die Entscheidung aber erst in zwei Wochen. In Wien sollen die Fahrkartenpreise unverändert bleiben. In den anderen Bundesländern steht die nächste Tarifrunde im Sommer an.
Tarifstreit Wien-Niederösterreich
Dem Vernehmen nach streiten Wien und Niederösterreich noch über die Tarife. In Wien wird versichert, dass es zu keiner Änderung der Fahrscheinpreise in der so genannten Kernzone - in der vor allem die Wiener Linien unterwegs sind - kommt.
Schon 2006 sind die Wiener Linien nicht mit der VOR-Erhöhung mitgezogen. Im Rahmen des Tarifausgleichs profitieren die Wiener aber von der Erhöhung. 2007 müssten daher auch die Wiener Linien ihre Tarife erhöhen, so das Argument der Niederösterreicher. Zuletzt waren die Fahrscheinpreise in Wien per 1. Juni 2002 teurer geworden. Die VOR-Tarife sind dagegen in den vergangenen vier Jahren konstant gestiegen - zuletzt heuer beim Bus um 2,5 Prozent und bei der Bahn um 4,2 Prozent.
Auch Burgenland betroffen
VOR-Sprecher Werner Molik sagte, nachdem die Gespräche noch liefen, würden die Tarife "definitiv nicht" bereits mit 1.1.2007 erhöht. Die Fahrpreiserhöhung im VOR soll jetzt voraussichtlich im Februar/März erfolgen. Die Entscheidung wirkt sich dann üblicherweise auch auf den Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland (VVNB) aus.
Oberösterreich
Der Oberösterreichische Verkehrsverbund (OÖVV) erhöht dagegen seine Tarife schon fix mit 1. Jänner 2007. Den größten Anstieg gibt es bei den Einzel- und Tageskarten im Regionalverkehr, für die man künftig um durchschnittlich 5,02 Prozent mehr bezahlen muss. In den Kernzonen der Städte Linz, Wels und Steyr steigen die Preise um 3,49 Prozent, Monats-, Jahres- und Semesterkarten werden um 3,9 Prozent teurer.
Grund für die "Tarifanpassung" seien in erster Linie die hohen Dieselpreise, aber auch eine Steigerung der Material- und Lohnkosten.
Vorarlberg
Der Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) hatte schon in der Vorwoche angekündigt, dass die Ticketpreise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 1,67 Prozent teurer werden. Teurer werden dort nur Wochen-, Monats und Jahreskarten. Einzel- und Tageskarten sowie Sparpreise werden nicht angehoben. Das Argument auch im Ländle: die hohen Energiekosten.
Salzburg und Steiermark
In Salzburg und der Steiermark werden die Fahrscheine voraussichtlich im Sommer neuerlich teurer werden. Heuer sind die Preise in der Steiermark zur Jahresmitte um 4 Prozent gestiegen, in Salzburg um 2,4 Prozent. Anton Herbst, Sprecher des Salzburger Verkehrsverbunds (SVV), rechnet damit, dass es mit Juli sicher wieder zu einer Erhöhung kommen wird, aber - wenn es nach dem Willen des Verkehrsverbundes geht, nicht über der allgemeinen Teuerung.
Bis Ende Jänner soll in Salzburg die Entscheidung fallen. Auch der Geschäftsführer der Steirischen Verkehrsverbund Gesellschaft (StVG), Alfred Hensle, sagte, dass noch nichts fix sei, dass aber auch Mitte 2007 mit einer Erhöhung der Verbund-Tarife in der Steiermark zu rechnen sei, "wobei die Anhebung davon abhängt, ob sie auf dem Markt unterzubringen ist".
Tirol
In Tirol und Kärnten finden Preisrunden üblicherweise ebenfalls zu Jahresmitte statt. In Kärnten sind die Preise zuletzt am 1. Juli 2006 um rund 1,9 Prozent "nur marginal" angehoben worden. Der Kärntner Verkehrsverbund (Kärntner Linien) plant deshalb zu Jahresbeginn 2007 keine Erhöhung, erklärte Verkehrsverbund-Sprecher Roland Fercher. Was im Sommer passiert ist offen, ebenso wie in Tirol, wo die Tarife zuletzt im Februar leicht angepasst worden sind.
ÖBB-Fernverkehr
Im Fernverkehr haben die ÖBB die Preise schon mit vergangenem Sonntag um 1,7 Prozent angehoben. Die allgemeine Inflation - zum Vergleich - wird heuer laut Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo bei 1,6 Prozent liegen.