Vorerst plant die Bank Austria keinen zusätzlichen Personalabbau im Inland, sofern sich das Marktumfeld nicht deutlich verschlechtert.
Anders als die deutsche UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) hat die österreichische UniCredit-Tochter Bank Austria im Inland keinen weiteren Personalabbau vor, der über den laufenden Dreijahresplan (2008 bis 2010) hinaus geht. Es sei "kein zusätzlicher Personalabbau geplant, sofern sich das Marktumfeld nicht deutlich verschlechtert", wie ein Bank-Austria-Sprecher am Freitag sagte.
570 Stellen gestrichen
Die Bank Austria in Österreich ist laut
dem von UniCredit im Sommer 2008 vorgestellten Dreijahresplan bis 2010 mit
einem Abbau von 570 Mitarbeitern im Inland betroffen. UniCredit-Chef
Alessandro Profumo hat beim Capital-Markets-Day in Wien zur Vorstellung
seiner Drei-Jahres-Planung im Juni 2008 den Abbau von insgesamt 9.000
Stellen in Westeuropa angekündigt und die Einschnitte mit dem sich
abschwächenden Wachstum in Westeuropa begründet.
Weiterer Personalabbau bei HVB
Bei ihrer deutschen Tochter
HypoVereinsbank streichen die Italiener mindestens 2.500 Arbeitsplätze.
Damit würden die bereits im vergangenen Juni bekanntgegebenen Planungen der
UniCredit umgesetzt, hieß es heute. Allerdings: Die wirtschaftliche Lage
habe sich seither noch einmal deutlich verschlechtert, erklärte HVB-Chef
Theodor Weimer am Freitag. Vorsorglich habe man noch einen "Puffer" von
weiteren 250 Stellen identifiziert, sagte Weimer. "Es bleibt jedoch bei dem,
was wir angekündigt haben: wir wollen 2.500 Stellen bis zum Jahr 2010
abbauen." Bisher hatte die HVB von 2.000 bis 2.500 Arbeitsplätzen
gesprochen, die zur Disposition stünden, die endgültige Zahl war aber noch
nicht genannt worden. Der Bank Austria-Sprecher verwies darauf, dass die HVB
- anders als die Bank Austria - im vorigen Sommer noch keine definitiven
Angaben zum Stellenabbau bis 2010 gemacht habe. Heute sei in München der
Plan für Deutschland erstmals präzisiert worden.
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im heurigen Jänner hat Profumo bekanntgegeben, dass seine Gruppe staatliche Kapitalhilfen in Betracht zieht: "Falls wir irgendwo um staatliche Hilfen bitten müssen, wäre das zum Beispiel in Österreich denkbar - wegen der Risiken in den osteuropäischen Nachbarstaaten". Bei der Bank Austria ist aber noch kein Antrag auf Eigenkapitalhilfe (Partizipationskapital) an den österreichischen Staat ergangen. Bank-Austria-Chef Erich Hampel hat am 21. Jänner bei einer Euromoney-Konferenz in Wien erklärt, dass bis Ende März entschieden werde. "Spätestens Ende des ersten Quartals", sagte Hampel damals, man gehe davon aus, "dass wir das schon viel früher haben werden".