Ministerrat einig
Bankenpaket ist beschlossene Sache
13.10.2008
Die Regierung hat am Dienstag das Hilfspaket um 100 Mrd. Euro beschlossen, kommenden Montag geht es durch den Nationalrat.
Der Ministerrat hat am Dienstag dem Bankenhilfspaket seinen Segen gegeben. Damit stehen nun 100 Mrd. Euro zur Stärkung der Institute und zur Wiederherstellung des Vertrauens bereit. 85 Mrd. Euro entfallen auf allfällige staatliche Garantien, 15 Mrd. Euro auf eine eventuell notwendige Eigenkapital-Stärkung.
Flotte Arbeit
Die Nationalratssondersitzung zum Beschluss des
Bankenpakets wird kommenden Montag stattfinden. Am Dienstag geht das Paket
durch den Bundesrat.
"Gutes Geschäft"
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
begründete die Höhe der Summe mit dem höheren Bankenanteil in Österreich im
Vergleich zu anderen Ländern. Mit 100 Mrd. Euro sei man für alle
Eventualitäten gerüstet. Geldgeschenke gebe es keine, wiederholte
Gusenbauer, vielmehr könnten die Maßnahmen für die Republik ein
"gewinnbringendes Geschäft" sein.
"Nicht schlagend"
Vizekanzler Wilhelm Molterer geht
ebenfalls davon aus, dass die Haftungen nicht schlagend werden und die
Republik durch die Haftungsentgelte oder die Bankenanteile sogar etwas
verdienen könnte. SPÖ und ÖVP haben sich schon vor ein paar Tagen auf die
Erstellung zusätzlicher Konjunkturpakete geeinigt.
Reden auf EU-Ebene
Beim EU-Gipfel am Mittwoch will Molterer
mehrere Themen diskutieren, unter anderem eine gemeinsame
Finanzmarktaufsicht, eine Transaktionssteuer und das Thema Managergehälter.
Der Finanzminister wünscht sich auch Spielregeln für neue
Finanzprodukte.
Banken schauen mal
Zu den relevanten Großbanken in Österreich
zählen Bank Austria, Raiffeisen, Erste Bank, Volksbanken-Gruppe, die BAWAG,
mit Abstrichen noch Hypo Alpe Adria und die Regionalbankengruppe
(Oberbanken, BTV, BKS). Erste Bank und RZB wollen die angebotenen Maßnahmen
nun prüfen und allenfalls nützen.