Dem Wirtschaftsminister zufolge könnte die Spekulationsblase bald platzen und der Ölpreis-Anstieg bald vorbei sein.
ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein meint, dass der Ölpreisgipfel im saudi-arabischen Jeddah doch einiges gebracht hat. Er glaubt sogar, dass sich der Ölmarkt bald entspannen könnte. Die OPEC will angesichts der explodierenden Spritpreise in jedem Fall einen Hilfsfonds für die ärmeren Länder einrichten.
Mehr Öl am Markt?
Saudi-Arabien habe als größter Ölproduzent
der Welt seinen Rohstoff nicht - wie andere Staaten - als politische Waffe
eingesetzt, so Bartenstein. Das Land wolle seine Fördermenge über die
zugesagten 9,7 Millionen Barrel auf 12,5 Millionen Barrel pro Tag bis Ende
2009 erhöhen, wenn der Markt es erfordere. Auch eine weitere
Förderausweitung auf 15 Millionen Barrel täglich sei möglich. Weiters habe
Saudi-Arabien zugesagt, seine Raffineriekapazitäten um 2 Millionen Barrel
pro Tag auszubauen.
Nicht mehr machbar
Laut Bartenstein war es am Gipfel relativ
unumstritten, dass der Ölpreis stärker durch Psychologie, Spekulationen,
geopolitische Krisen und Flaschenhälse im Raffineriebereich verursacht ist.
Daher habe es nur eine Schraube gegeben, an der gedreht werden konnte,
nämlich die Ölförderung, so der Energieminister. Er hatte vor der Konferenz
eine Erhöhung der Förderquote gefordert.
Blase platzt bald
Bartenstein geht davon aus, dass es nun auch
möglichst bald zu einer Entspannung auf den Märkten kommen könnte und die
"Blase zum Platzen gebracht" wird. Volatilitäten von bis zu 11 Dollar pro
Tag bei den Ölpreisen hätten nichts mehr mit Angebot und Nachfrage zu tun
und weisen klar auf Spekulation hin, so der Minister. "Wenn das Signal von
Jeddah wirkt, kann das der Anfang vom Ende sein", und die "ungerechtfertigte
und unerklärliche Ölpreis-Hausse könnte bald vorbei sein".
OPEC-Hilfsfonds geplant
Saudi-Arabien will unterdessen einen
Hilfsfonds im Rahmen des Ölkartells OPEC einrichten, um den armen Ländern zu
helfen, die Folgen der höhen Ölpreise zu bewältigen. Der Fonds soll sich auf
eine Milliarde Dollar belaufen.
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