Der deutsche BASF-Konzern übernimmt den Schweizer Spezialchemieanbieter Ciba für rund 3,8 Mrd. Euro (6,1 Mrd. Franken).
Wie Ciba-Verwaltungsratspräsident Armin Meyer am Montag erklärte, hat das Führungsgremium des Basler Unternehmens den Aktionären empfohlen, das von BASF angekündigte Übernahmeangebot von 50 Franken pro Aktie anzunehmen.
Perfekte Ergänzung
Die Übernahme werde das profitable und
nachhaltige Wachstum der BASF weiter beschleunigen, sagte der Vorstandschef
des Chemiekonzerns, Jürgen Hambrecht, in einer Telefonkonferenz für
Analysten. Die Stärken von Ciba in den Bereichen Kunststoffadditive, Lacke
sowie Papier- und Wasserchemie seien wertvolle Ergänzungen des
BASF-Portfolios. Mit Hilfe des Know Hows der Schweizer Firma könne der
Ludwigshafener Konzern seine Stellung in den genannten Produktbereichen
deutlich verbessern.
Ciba hat im vergangenen Jahr rund vier Mrd. Euro Umsatz gemacht. Das Ebit vor Sondereinflüssen belief sich nach BASF-Angaben auf 336 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter in 120 Ländern.
Hohes Übernahmeangebot
Das Übernahmeangebot von 50
Schweizer Franken in bar liegt um 32 Prozent über dem Schlusskurs vom
vergangenen Freitag. Das Angebot entspricht einer Prämie von 64,3 Prozent im
Vergleich zum Durchschnittskurs der Ciba-Aktie in den letzten 60
Handelstagen. Die Angebotsfrist soll nach BASF-Angaben am 1. Oktober
beginnen.
Verwaltungsrat hat zugestimmt
Bedingung für eine erfolgreiche
Übernahme ist, dass mindestens zwei Drittel der Ciba-Aktionäre ihre Titel
andienen. Der Verwaltungsrat des Schweizer Unternehmens hat der Übernahme
bereits zugestimmt und empfahl den Aktionären, das Angebot anzunehmen.
"Fairer Preis"
Verwaltungsratspräsident Armin Meyer
sprach von einem fairen Preis, offeriert von einem bevorzugten Eigentümer,
um die zunehmenden Herausforderungen in der Branche zu bewältigen. "Der
Erwerb von Ciba durch BASF wird für den Chemie-Standort Basel, aber auch für
unsere weltweiten Geschäftsaktivitäten eine langfristige Perspektive für
profitables Wachstum bieten", sagte Meyer laut Ciba-Mitteilung. BASF sei als
langjähriger Ciba-Kunde und -Lieferant mit den Mitarbeitern und dem Geschäft
des Konzerns bestens vertraut.
BASF wiederum erklärte, der Konzern stärke mit der Übernahme von Ciba sein Portfolio und baue seine Spitzenposition in der Spezialitätenchemie weiter aus. Dies sei möglich mit Produkten und Leistungen für eine Vielzahl von Abnehmerbranchen, vor allem in der Kunststoff- und Lackindustrie sowie in der Wasserchemie und im Geschäft mit Papierchemikalien.
Stellenabbau geht einher
Der Deal dürfte wie immer bei Übernahmen
und Fusionen mit einem weiteren Stellenabbau verbunden sein. Zum Ausmaß
könnten vorerst aber keine Angaben gemacht werden, sagte Ciba-Sprecher
Dominik Marbet am Montag auf Anfrage. Der im August 2006 mit der sogenannten
operativen Agenda angekündigte Abbau von 2.500 Stellen bis Ende 2009 gehe
unabhängig von der Übernahme weiter. Ob und wie viele zusätzliche Stellen
verloren gehen könnten, sei noch völlig offen, sagte Marbet.