Riesenwirbel in Mexiko um ein Handelsabkommen mit den USA: Tausende Bauern fürchten um die Mais-Preise. Sie protestieren in der Hauptstadt.
Zehntausende von Bauern und Landarbeitern haben am Donnerstag in der mexikanischen Hauptstadt gegen das Freihandelsabkommen Mexikos mit den USA und Kanada (NAFTA) demonstriert. Sie befürchten, dass in Mexiko produzierter Mais sowie Zucker und Bohnen nicht mehr konkurrenzfähig sind, weil mit dem Wegfall der Zollschranken subventionierte Importprodukte aus dem Norden das Land überschwemmen könnten.
Seit Anfang des Jahres die letzten Zollschranken auch für diese Agrarprodukte aus den USA und Kanada weggefallen sind, verlangen die "Campesinos" Nachverhandlungen für den Agrarteil des Freihandelsabkommens der drei nordamerikanischen Staaten.
Die USA, Kanada und Mexiko hatten das NAFTA-Abkommen 1994 abgeschlossen, um den freien Warenverkehr zwischen ihren Ländern zu ermöglichen. Bis Anfang dieses Jahres war eine Reihe von Agrarprodukten wie Mais, Zucker, Reis und Bohnen durch Einfuhrzölle geschützt, um der mexikanischen Landwirtschaft Zeit zu Umstrukturierung und Modernisierung zu geben. Unter dem Motto "Sin maíz no hay país" (Ohne Mais gibt es kein Land) verlangten die Demonstranten aus dem ganzen Land, die Maisproduktion im eigenen Land weiterhin durch Zölle zu schützen.
Mexiko hat in den vergangenen Jahrzehnten mit über 40 Ländern Freihandelsverträge abgeschlossen, darunter mit Europa, wo Deutschland der größte Handelspartner Mexikos ist. Durch die NAFTA stieg das Schwellenland Mexiko in die führenden Ränge der Exportnationen weltweit auf, da es zum Produktionsstandort vieler internationaler Großunternehmen für den nordamerikanischen Markt wurde.