Geld

Bawag: Flöttl-Attacke auf Elsner

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„Verschwörung von Elsner!“ - Flöttl: „Habe nur eine Million“.

Mittwoch, kurz vor 10 Uhr im Straflandesgericht Wien. Der Saal 203 ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle warten auf die Neuauflage des Bawag-Verfahrens. Sieben der neun Angeklagten des ersten Verfahrens stehen nun bis Ende Juni vor Gericht.

Einkommen
Gleich zu Beginn des Prozesses gab es dann eine Überraschung, als Spekulant Flöttl vor Richter Christian Böhm sein Einkommen angeben musste, sagte er, dass er „eine Million Euro in liquiden Anlagen“ hätte, sonst nichts: „Ich habe kein reguläres Einkommen und auch keine Schulden.“

Der Mann, der von der Bawag 1,3 Milliarden Euro zum Spekulieren bekam und in New York mit seiner Frau Anne, der Enkelin von US-Präsident Eisenhower, nach wie vor in einem Penthouse auf der Park Avenue residiert, will kaum mehr etwas von seinem früheren Reichtum, der auf ca. 800 Millionen Dollar geschätzt wurde, besitzen.

Verschwörung. Flöttls Anwalt Herbert Eichenseder nutzte das Eröffnungsplädoyer, um vor allem seinen Rivalen Helmut Elsner anzugreifen. Die Vorwürfe, dass Flöttl das Bawag-Geld nicht bei Finanzgeschäften verloren, sondern zum Teil selber genommen habe, wies sein Anwalt Herbert Eichenseder heute wenig überraschend zurück. „Die Vorwürfe stimmen nicht, das ist eine Verschwörung“, wetterte der Anwalt und zeigte ein ÖSTERREICH-Interview mit Helmut Elsner her.

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Mastermind der Verschwörung sei Elsner, um seinem Mandanten Flöttl zu schaden, behauptet Eichseneder.

Wurde nach Geld gesucht?
Und dann kam die nächste Attacke gegen Elsner: Denn der Ex-Bawag-Chef kritisiert seit Jahren, dass nie nach den Bawag-Geldern gesucht wurde. Auch das stimme nicht. Die Justiz habe sehr wohl nach den Bawag-Geldern gesucht, auch Flöttls Konten wurden geöffnet. Die Gelder seien bei Großbanken veranlagt worden, dafür wurden Unterlagen vorgelegt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Bawag will 
5 Millionen 
von Elsner
Eigentlich müsste der Ex-Bawag-Chef nicht mehr vor Gericht erscheinen. Die Staatsanwaltschaft hat keine neue Anklage mehr erhoben. Der Grund: Der Ex-Banker hat bereits die Höchststrafe von zehn Jahren von der Justiz wegen Untreue aufgebrummt bekommen (davon hat Elsner 4,5 Jahre abgesessen). Mehr geht nicht. Also gibt es keine neuerliche Anklage.

Elsner kommt am 2. Mai. Trotzdem wird Helmut Elsner am 2. Mai auf der Anklagebank beim Bawag-Prozess II Platz nehmen müssen. Die Bawag hat eine sogenannte Subsidiaranklage gegen Helmut Elsner eingebracht. Mit diesem juristischen Trick möchte sich die Bawag Elsners Pensionsabfindung zurückholen und erhofft sich durch ihr Vorgehen Unterstützung fürs Zivilverfahren. Konkret möchte die Bawag sich die Gambit-Stiftung von Helmut Elsner als Entschädigung unter den Nagel reißen. Die Stiftung sowie Elsners Feriendomizil an der Côte d’Azur wurden 2006 von der Justiz beschlagnahmt. In der Stiftung liegen über 5,2 Millionen Euro. Seine Pensionsabfindung aus dem Jahr 2003.

Eingefroren
Eigentlich hätte das Vermögen von der Justiz längst freigegeben werden müssen – denn der OGH hat das Urteil wegen Betrugs und damit auch die Sperre der Stiftung aufgehoben. Doch Richter Christian Böhm hat sich bis jetzt vehement geweigert, dieser Forderung der Elsner-Anwälte nachzukommen.

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