Bank in Nöten
BayernLB setzt 5.600 Mitarbeiter vor die Tür
27.11.2008
Die marode Bank zieht sich außerdem aus Asien zurück und verordnet ihrer Tochter Hypo ein Schlankheitskur.
Die angeschlagene bayerische Landesbank baut als Konsequenz aus ihrer Krise über ein Viertel der Stellen ab, reduziert ihre internationalen Geschäfte und unterzieht die Österreich-Tochter Hypo Group Alpe Adria einem "Restrukturierungsprogramm".
5.600 Jobs weniger
Von den 19.200 Arbeitsplätzen im
BayernLB-Konzern sollen bis 2013 insgesamt 5.600 abgebaut werden - möglichst
sozialverträglich. Insgesamt solle das Unternehmen deutlich effizienter
werden. Dafür soll der Verwaltungsaufwand in den kommenden fünf Jahren um
670 Millionen Euro reduziert werden.
Sparen bei der Hypo
Auch das Tochterunternehmen Hypo Group Alpe
Adria soll einem Restrukturierungsprogramm unterzogen werden. Dem Geschäft
in Osteuropa messen die Bayern aber weiter eine wichtige Bedeutung zu.
Rückzug aus Asien
Die vom Verwaltungsrat abgesegnete
Neustrukturierung sieht eine deutliche Reduzierung der internationalen
Aktivitäten vor. Aus Asien will sich die BayernLB komplett zurückziehen, die
Stützpunkte in Hongkong, Shanghai und die Repräsentanzen in Peking, Tokio
und Bombay werden aufgegeben. In Europa will die BayernLB den Stützpunkt
Mailand schließen. Die Auslandsbasen in New York und London sollen deutlich
verkleinert werden.
Go for Online
Die Online-Tochter DKB will die BayernLB aber
ausbauen.
30 Milliarden Euro-Paket
Der bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) hatte am Freitag ein Rettungspaket mit einem Gesamtvolumen
von 30 Milliarden Euro angekündigt. Wegen neuer Finanzmarktverluste und
steigender Kreditrisiken braucht die BayernLB bis März eine Geldspritze von
zehn Milliarden Euro. Mit weiteren 20 Milliarden sollen das deutsche
Bundesland und der Bund für Kredite zwischen Banken bürgen und beim Ausfall
fauler Immobilienpapiere geradestehen.