Vom plötzlichen Kälteeinbruch am Donnerstag sind wie jedes Jahr auch heuer wieder zahlreiche Autofahrer überrascht worden.
Wer trotz aller Appelle immer noch mit Sommerreifen unterwegs ist und in einen Unfall verwickelt ist, muss mit Konsequenzen seitens der Versicherung rechnen, warnte der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ). Wie aus früheren Erhebungen des ARBÖ und des VRÖ hervorgeht, haben im November erst drei Viertel der Lenker "umgesteckt".
Wer trotz entsprechender Jahreszeit mit den Sommerreifen einen Unfall hat, macht sich grober Fahrlässigkeit schuldig, so der VRÖ. Das kann zur Folge haben, dass die Haftpflichtversicherung sich weigert zu zahlen, wenn der Unfall nachweislich mit Winterreifen verhindert hätte werden können oder, wenn die Schadensfolge zumindest geringer ausgefallen wäre und all das für den Fahrzeuglenker erkennbar war.
Unterschiede in den Bundesländern
Wie sich bei Erhebungen in den vergangenen Jahren zeigte, fahren viele auch noch im November mit den Sommerpneus. Die Quote der Winterreifen-Muffel bei rund 75 Prozent, wobei es ein starkes Ost-Westgefälle gibt. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg kann der Anteil sogar auf rund 90 Prozent steigen, in Wien hingegen auf rund 60 Prozent fallen. Erfreulichere Ergebnisse erhob das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) im November des Vorjahres: Damals hatten bereits 90 Prozent umgesteckt, im Jänner 2005 waren es sogar 98 Prozent.
In Deutschland Winterreifen Pflicht
Laut ARBÖ müssen auch die Österreicher die Winterreifenpflicht in Deutschland berücksichtigen: Im benachbarten Bundesland sind die Pneus vorgeschrieben, wer also über das "deutsche Eck" fährt, sollte entsprechend ausgerüstet sein.